So verändern sich deine Brüste in der Schwangerschaft
Schwangerschaftshormone sorgen dafür, dass sich dein Körper auf die Schwangerschaft und die Stillzeit vorbereitet. Dadurch verändern sich auch deine Brüste. Wir verraten dir, wie sich deine Brüste während der Schwangerschaft, der Stillzeit und des Abstillens verändern.
Warum verändern sich Brüste in der Schwangerschaft?
Sensible und schmerzende Brüste sind oft eines der ersten Schwangerschaftsanzeichen. Viele Frauen bemerken, dass ihre Brust empfindlicher ist, bevor sie den ersten Schwangerschaftstest machen.
Denn sobald sich die Eizelle eingenistet hat, fängt dein Körper an, Schwangerschaftshormone zu produzieren. Hormone, wie Östrogen, Progesteron und hCG, sorgen dafür, dass sich dein Körper auf die Schwangerschaft vorbereitet und sich deine Brüste verändern. Deine Brustwarzen werden immer größer und dunkler und deine Brüste werden besser durchblutet. Dadurch sind sie empfindlicher. Aber natürlich verändern sich deine Brüste nicht von heute auf morgen.
Tipp
Trage einen bequemen BH
Sport- und Schwangerschafts-BHs engen die wachsenden Brüste nicht ein, bieten aber trotzdem genug Halt. Achte bei einem Schwangerschafts-BH darauf, dass er aus weichem, atmungsaktiven Stoff wie Baumwolle besteht und breite Träger hat.
So verändern sich deine Brüste im 1. Trimester
Während der Schwangerschaft verändern sich deine Brüste. Die Schwangerschaftshormone sorgen dafür, dass die Brustdrüsen anschwellen und Milchgänge gebildet werden. Dadurch wird das Fett- und Bindegewebe verdrängt und deine Brüste werden größer. Bei manchen Frauen passiert das rasend schnell, bei anderen wächst die Brust langsamer. Das ist ganz unterschiedlich. Du kannst dir aber sicher sein, dass deine Brüste bis zum Milcheinschuss etwa 1,5-mal so groß sein werden. Wenn deine Brüste besonders schnell wachsen, bekommst du wahrscheinlich Dehnungsstreifen. Versuche sie mit Stolz zu tragen. Sie sind ein Beweis dafür, was dein Körper alles leistet.
Es gibt aber noch ein paar andere Veränderungen, die du beobachten kannst. Deine Brustwarzen und der Warzenhof um die Brustwarze werden zum Beispiel immer dunkler. Auch dafür sind die Schwangerschaftshormone verantwortlich.
Viele Frauen haben besonders im 1. Trimester Probleme mit empfindlichen und sensiblen Brüsten. Im 2. Trimester sind die Brustwarzen oft nicht mehr so empfindlich. Aber auch das ist von Frau zu Frau verschieden.
So verändern sich deine Brüste im 2. Trimester
Etwa ab der 16. SSW sind alle Milchgänge angelegt und deine Brüste sind bereit fürs Stillen. Allerdings verhindern die Hormone Östrogen und Progesteron bis zur Geburt, dass die Milchproduktion einsetzt.
Hast du die kleine Hubbel auf deiner Brust bemerkt? Diese pickelähnlichen Erhebungen sind die sogenannten Montgomery-Drüsen. Sie sind harmlos und haben eine wichtige Aufgabe. Die Montgomery-Drüsen produzieren beim Stillen ein feuchtigkeitsspendendes Öl. Dieses Öl schützt deine Brüste vor Infektionen, lindert Schmerzen und sorgt für genug Feuchtigkeit um die Brustwarze. Außerdem haben Forscher herausgefunden, dass das Öl aus den Montgomery-Drüsen dem Geruch des Fruchtwassers ähnelt. Dieser Geruch hilft deinem Baby nach der Geburt die Brustwarze zu finden.
So verändern sich deine Brüste im 3. Trimester
Im dritten Trimester werden die Brüste schwerer und sind in der Regel wieder empfindlicher. Denn in den Milchgängen bildet sich Kolostrum, die erste Muttermilch. Sie ist besonders wertvoll für dein Baby, da sie viele wichtige Nährstoffe und Antikörper enthält. Deshalb empfehlen Ärzte, auch wenn du danach nicht stillen möchtest, dein Baby direkt nach der Geburt anzulegen. Aber keine Angst, ob du das machen möchtest oder nicht, ist ganz allein deine Entscheidung.
In den letzten Monaten kann es vorkommen, dass Muttermilch aus der Brustwarze austritt. Um feuchte Flecken auf deiner Kleidung zu vermeiden, kannst du Stilleinlagen in deinen BH legen. Sie nehmen die Muttermilch auf und verhindern Flecken auf dem T-Shirt.
Deine Brüste nach der Geburt
Bis zur Geburt der Plazenta hemmen die Hormone die Milchproduktion. Sobald die Plazenta geboren wurde, kann das Hormon Prolaktin, das für die Milchproduktion verantwortlich ist, endlich loslegen. Die Milchbildung wird angeregt. Jedes Mal, wenn dein Baby an der Brustwarze saugt, steigt der Prolaktinspiegel in deinem Körper. Das ist besonders in den ersten Wochen nach der Geburt wichtig. Denn in dieser Zeit werden bei jedem Saugen an der Brustwarze neue Rezeptoren gebildet. Diese Rezeptoren erkennen, wenn dein Baby an der Brust saugt und leitet die Information an dein Gehirn weiter. Je mehr Rezeptoren in den ersten Wochen gebildet werden, desto mehr Muttermilch kannst du produzieren.
Etwa zwei bis fünf Tage nach der Geburt hast du den Milcheinschuss. Er setzt das Startsignal für die Stillzeit. In diesen Tagen schwellen die Brustdrüsen an und deine Brüste fühlen sich schwer und warm an. Das kann ganz schön unangenehm sein. Damit sich kein Milchstau, eine sogenannte Mastitis entwickelt, solltest du in dieser Zeit unbedingt weiter stillen.
Deine Brüste während der Stillzeit
Während deine Brüste in den ersten Monat wahrscheinlich prall und schwer sind, werden sie nach 6 Monaten wieder etwas kleiner. Denn durch das Stillen wird das Fettgewebe in der Brust verbrannt. Das heißt aber nicht, dass du weniger Milch produzierst. Solange du nach Bedarf weiter stillst, produzierst du in etwa zwischen 100 und 300 Milliliter Muttermilch.
Wusstest du, dass...?
Die Größe der Brüste hat keinen Einfluss darauf, ob du Stillen kannst
Ob es mit dem Stillen klappt oder nicht, hat mehr mit dem Zusammenspiel der verschiedenen Hormone zu tun.
Deine Brüste beim Abstillen
Nach ein paar Monaten hat sich dein Körper an das Stillen gewöhnt. Die Milchproduktion ist nicht mehr von Hormonen abhängig. Stattdessen wird die Milchmenge durch die Häufigkeit des Stillens bestimmt. Wenn du dein Baby regelmäßig stillst, wird weiter Muttermilch gebildet. Wenn du abstillst, nimmt die Milchmenge ab. Deine Brust bildet sich langsam zurück. Aber auch das geht natürlich nicht über Nacht. Wenn du abgestillt hast, dauert es noch etwa drei Monate, bis deine Brust wieder so groß ist wie vor der Schwangerschaft.