Harter Bauch in der Schwangerschaft: Ist das normal?
Wenn du schwanger bist, kann es sein, dass dein Schwangerschaftsbauch ab und zu hart wird. Das sollte dir im Allgemeinen keine Sorgen bereiten. Ein harter Bauch ist in der Schwangerschaft normal. Allerdings kann es auch ein Zeichen sein, dass du einen Gang zurückschalten solltest.
Woran erkennt man einen harten Bauch
Du erkennst einen harten Bauch daran, dass sich dein ganzer Babybauch anspannt und hart wird. Man spricht dabei auch von Braxton-Hicks-Wehen oder Übungswehen. Normalerweise spürt man die Wehen circa eine halbe bis eine Minute lang. Diese Dauer unterscheidet sich allerdings von Frau zu Frau.
Ab dem zweiten Trimester kann es sein, dass sich dein Bauch öfters hart anfühlt. Je weiter die Schwangerschaft fortgeschritten ist, desto häufiger kann es sein, dass sich dein Bauch verhärtet.Allerdings sollte dies nur unregelmäßig und zeitweise auftreten, so dass auch immer wieder Phasen vorhanden sind, in denen sich dein Bauch normal anfühlt.
Warum bekommt man einen harten Bauch?
Ein harter Bauch in der Schwangerschaft ist erklärbar und hat viel mit der Gebärmutter zu tun. Die Gebärmutter ist ein großer Muskel. Während der Wehen muss sie ihr Bestes geben, damit der Gebärmutterhals ausreichend gedehnt wird und dein Baby zur Welt kommen kann.
Deine Gebärmutter musste bisher (zumindest, wenn es dein erstes Kind ist) noch nie auf diese Weise arbeiten. Daher braucht sie, wie jeder Anfänger, bis zur Geburt Zeit zum Üben. Das Übungsprogramm der Gebärmutter besteht aus dem Zusammenziehen und dem Entspannen. Diese Abläufe sind wichtig, damit dein Baby so gut wie möglich zur Welt kommen kann. Du musst dir, wenn du einen harten Bauch bekommst auch keine Sorgen machen, dass die Geburt gleich losgeht. Normalerweise öffnet sich durch einen harten Bauch in der Schwangerschaft der Muttermund nicht.
Ursachen für einen harten Bauch
Ein harter Bauch in der Schwangerschaft kann auch durch andere Faktoren verursacht werden:
- Bewegung oder Strampeln des Babys im Bauch
- Schnelles Wachstum der Gebärmutter
- Stress
- Bücken
- Sex oder Orgasmus
- Eine volle Blase
- Eine Blasenentzündung
- Schnelle Bewegungen
Harter Bauch und Bänderschmerzen
Deine Gebärmutter ist durch Bänder mit deinem Becken verbunden. Die oben genannten Faktoren wie Stress und Bewegung können Druck auf diese Bänder ausüben. Es kann sein, dass deine Gebärmutter darauf mit Braxton-Hicks-Kontraktionen reagiert. Dazu kannst du neben einem harten Bauch auch Bänderschmerzen fühlen. Wenn du bemerkst, dass du nach körperlicher Anstrengung einen harten Bauch bekommst, solltest du dich schonen und auf deinen Körper hören.
Ist ein harter Bauch schädlich?
Harte Bäuche sind in der Schwangerschaft normal. Sie sind nicht schädlich, wenn es sich nur um Übungswehen handelt. Du solltest jedoch gut auf deinen Körper hören. Wenn du immer, wenn du etwas Anstrengendes gemacht hast einen harten Bauch bekommst, dann ist das ein Zeichen dafür, dass du dich etwas übernommen hast. Gönne dir dann etwas mehr Ruhe. Denn auch täglicher Stress kann sich auf Vorwehen auswirken. Versuche daher soweit es geht, zu entspannen.
Anhaltend harter Bauch
Meistens hat man nur ein paar Minuten einen harten Bauch. Danach wird er wieder weicher. Wenn du im Liegen oder Sitzen starke Unterleibsschmerzen hast, kann dir ein Spaziergang helfen.
Sollte das nicht helfen und du hast immer noch Vorwehen, die an Intensität zunehmen, kann mehr dahinterstecken. Wende dich in diesem Fall an deinen Frauenarzt oder Hebamme, um zum Beispiel eine Blasenentzündung oder vorzeitige Wehen ausschließen zu können.
Wann sollte man zum Frauenarzt?
In den meisten Fällen sollte es dich nicht beunruhigen, wenn du einen harten Bauch bekommst. In bestimmten Fällen ist es jedoch ratsam den Frauenarzt anzurufen:
- Du bist weniger als 37 Wochen schwanger und hast einige Stunden lang mehr als sechs starke Wehen pro Stunde.
- Dein harter Bauch verschwindet nicht, wenn du dich ausruhst oder dich in die Badewanne legst.
- Du verlierst Blut oder Fruchtwasser.
- Du hast Schmerzen beim Wasserlassen.
Harter Bauch oder Wehen?
Wenn du einen harten Bauch bekommst, kannst du davon ausgehen, dass du Übungswehen hast. Es gibt aber einen klaren Unterschied zwischen einem harten Bauch und den Eröffnungswehen.
Tipps gegen einen harten Bauch
Wenn du einen harten Bauch bekommst, kann sich das für dich unangenehm anfühlen. Wir haben hier ein paar Tipps für dich zusammengestellt, was du tun kannst, um die Beschwerden zu lindern.
- Lege dich hin: Sitzen oder Stehen belastet die Bänder stärker. Dies kann dazu führen, dass dein Körper schneller mit einem harten Bauch reagiert. Wenn du dich zwischendurch mal hinlegst, verringerst du dieses Risiko. Achte allerdings darauf, dass du dich auf deine linke Seite legst, damit deine Organe auch weiterhin gut durchblutet werden können.
- Wärme den Bauch: Wärme kann gegen einen harten Bauch wirken und dir helfen dich zu entspannen. Eine warme Wärmflasche oder ein warmes Bad können dazu helfen, die Spannung in deinem Bauch zu verringern.
- Achte auf deine Atmung: Die Atemübungen, die du in deinem Geburtsvorbereitungskurs gelernt hast, können dir nicht nur bei der Geburt helfen, sondern auch bei der Linderung von Unterleibsschmerzen.
- Trage ein Bauchband oder Stützunterwäsche: Ein Bauchband oder Stützunterwäsche kann deinen Bauch unterstützen. Das entlastet gleichzeitig deinen Rücken. Es kann sein, dass du dadurch weniger oft einen harten Bauch bekommst.
- Bleibe ruhig:. Wenn du gestresst bist, kann es sein, dass du öfter einen harten Bauch bekommst. Versuche also, dich während der Schwangerschaft so gut wie möglich zu entspannen, indem du zum Beispiel ein Buch liest, Yoga machst oder früh ins Bett gehst.