Zweite Schwangerschaft: Wächst der Bauch schneller?
Wahrscheinlich bist du viel entspannter, wenn du zum zweiten Mal schwanger bist. Schließlich weißt du genau, was auf dich zukommt. Aber ist bei der zweiten Schwangerschaft wirklich alles gleich? Und wächst in der zweiten Schwangerschaft der Bauch schneller? Wir verraten dir, was sich ändert und was dich erwartet, wenn du wieder schwanger bist.
Die zweite Schwangerschaft, was ändert sich?
Wenn du zum zweiten Mal schwanger bist, wird sich vieles gleich anfühlen. Denn Schwangerschaftsanzeichen wie Müdigkeit, Verstopfung und Übelkeit werden dich wahrscheinlich auch während der zweiten Schwangerschaft begleiten. Dennoch kann die zweite Schwangerschaft anders als die Erste sein.
Dein Bauch in der zweiten Schwangerschaft
Viele Frauen erzählen davon, dass der Babybauch in der zweiten Schwangerschaft früher sichtbar ist. Das liegt daran, dass dein Gewebe, und vor allem deine Bauchmuskeln, während der ersten Schwangerschaft schon einiges geleistet haben.
Ob Babybäuche bei der zweiten Schwangerschaft tatsächlich schneller wachsen, ist wissenschaftlich nicht bewiesen. Denn die Gebärmutter wächst im selben Tempo wie bei der ersten Schwangerschaft. Wissenschaftler vermuten aber, dass Frauen bei der zweiten Schwangerschaft ein besseres Körpergefühl haben. Dadurch nimmst du Veränderungen in und an deinem Körper schneller wahr.
So wachsen Babybäuche in der Schwangerschaft >>
Körperliche Veränderungen in der zweiten Schwangerschaft
Während der zweiten Schwangerschaft kannst du noch mehr Unterschiede bemerken:
- Brüste: Im Gegensatz zu deinem Babybauch, lassen sich deine Brüste bei der zweiten Schwangerschaft mehr Zeit. Denn deine Brüste sind durch die erste Schwangerschaft schon gut auf das Stillen vorbereitet. Deshalb leiden Frauen, die zum zweiten Mal schwanger sind, oft seltener unter Brustschmerzen.
- Rücken und Schambeinfuge: Viele Frauen leiden während der zweiten Schwangerschaft mehr unter Rückenschmerzen und Schmerzen in der Schambeinfuge, der sogenannten Symphyse. Wenn du unter einer Symphysenlockerung leidest, kann dir ein Beckengürtel helfen. Er hebt deinen Babybauch etwas an und kann die Schmerzen lindern.
Kindsbewegungen 2. Schwangerschaft
Die meisten Frauen spüren die ersten deutlichen Kindsbewegungen bei der ersten Schwangerschaft zwischen der 22. SSW und 24. SSW. Wahrscheinlich hast du dich damals bei jedem kleinen Zwicken gefragt, ob das, was du spürst, jetzt wirklich dein Baby war. Wenn du zum zweiten Mal schwanger bist, weißt du inzwischen, wie es sich anfühlt und auf welche Signale du achten musst. Deshalb spüren Frauen die ersten Tritte beim zweiten Kind oft früher.
Komplikationen bei der zweiten Schwangerschaft und Geburt
Sind während deiner ersten Schwangerschaft und Geburt Komplikationen aufgetreten? Dann wird deine Schwangerschaft wahrscheinlich nicht nur von Freude, sondern auch von Sorgen begleitet. Was, wenn die gleichen Probleme wieder auftreten?
- Präeklampsie und HELLP-Syndrom: Wenn du schon eine Schwangerschaftsvergiftung hattest, besteht leider ein Risiko, dass du wieder eine Vergiftung entwickelst. Für das HELLP-Syndrom liegt das Risiko bei 12,8 %, für eine Eklampsie bei 2 bis 16 % und für eine Präeklampsie bei 22 bis 35 Prozent. Aber keine Angst, dein Frauenarzt wird dich engmaschiger kontrollieren, um mögliche Probleme so schnell wie möglich erkennen und behandeln zu können.
- Dammriss: Wenn du bei der ersten Geburt einen Dammriss 1. oder 2. Grades hattest, ist das Risiko eines Dammrisses bei der zweiten Geburt niedriger. Wenn du einen höhergradigen Dammriss hattest, ist das Risiko eines wiederholten Dammrisses leicht erhöht.
- Geburt mithilfe der Saugglocke: Eine Saugglocke wird bei der Geburt dann eingesetzt, wenn das Baby aufgrund von Komplikationen schnell geboren werden muss oder die Geburt stockt. Bei der zweiten Geburt ist dein Körper besser vorbereitet. Deshalb werden die Babys meist schneller geboren. Dadurch wird die Saugglocke bei der zweiten Geburt oft nicht gebraucht.
Die zweite Geburt
Bei der zweiten Geburt sind Frauen oft entspannter und können sich besser auf die Geburt einlassen. Wahrscheinlich merkst du selber, dass die Erfahrungen, die du in der ersten Schwangerschaft gemacht hast, dir eine gewisse Sicherheit geben. Schließlich weißt du genau, was auf dich zukommt und wie sich die verschiedenen Geburtsphasen anfühlen.
Ein großer Unterschied ist, dass die zweite Geburt oft schneller verläuft und die Senkwehen beim 2. Kind oft später einsetzen. Viele Frauen bemerken sie auch gar nicht oder nehmen sie erst direkt vor der Geburt bewusst wahr. Das liegt daran, dass dein Körper schon eine Geburt durchgemacht hat. Dein Baby muss in dieser Schwangerschaft deshalb leichter, in den Geburtskanal zu gelangen. Das heißt aber leider nicht, dass der Rest der Geburt ein Kindergeburtstag wird.
Wenn du eine schwierige oder traumatische Geburt hattest, kann das die zweite Geburt schwieriger machen. Wenn du Angst vor der Geburt hast, solltest du das unbedingt mit deiner Hebamme oder deinem Frauenarzt besprechen. Sie können dir helfen, deine Ängste aufzuarbeiten und dich an die richtigen Stellen verweisen. Vielleicht hilft dir der Gedanke, dass jede Geburt anders ist.
Zweite Schwangerschaft nach Kaiserschnitt
Dein Baby kam bei der ersten Schwangerschaft per Kaiserschnitt zur Welt? Dann fragst du dich wahrscheinlich, welche Möglichkeiten du für die zweite Geburt hast. Die gute Nachricht ist, wenn deine Schwangerschaft medizinisch unauffällig ist, kannst du dein Baby auf natürlichem Weg zur Welt bringen. Besprich deine Wünsche vorab mit deiner Hebamme und dem Krankenhaus, in dem dein Baby zur Welt kommen soll.
Tipps für die zweite Schwangerschaft
Der größte Unterschied zur ersten Schwangerschaft ist, dass du jetzt ein kleines Energiebündel zu Hause hast, dass deine Aufmerksamkeit fordert. Dadurch läuft die zweite Schwangerschaft wahrscheinlich mehr nebenher und du erlebst sie nicht so bewusst, wie beim ersten Mal. Mit unseren Tipps kannst du dir Momente schaffen, in denen du dich ausruhen kannst und die Schwangerschaft bewusst erleben kannst:
- Ruht euch zusammen aus: Macht dein Kind noch einen Mittagsschlaf? Dann nutze die Zeit und lege dich hin.
- Gönn dir Zeit alleine: Du musst kein schlechtes Gewissen haben, wenn du dir Zeit alleine gönnst. So kannst du deine Energiereserven wieder auffüllen. Frage zum Beispiel Oma und Opa, ob sie auf dein Kind aufpassen können, oder organisiere ein Spieldate. So kannst du die Ruhe ganz bewusst genießen.
- Macht einen entspannten Ausflug: Ist dein Kind schon etwas älter? Dann macht zusammen einen Ausflug, bei dem du dich entspannen kannst. Geht zum Beispiel zusammen zu einem Abenteuerspielplatz oder geht zusammen ins Kino. Dann kannst du dich ausruhen und dein Kind hat die Zeit des Lebens.
- Zeig deinem Kind, wie es helfen kann: Auch, wenn dein Kind noch klein ist, kann es dir ein paar kleine Aufgaben abnehmen. Mache zum Beispiel ein Spiel aus dem Aufräumen. Das macht deinem Baby Spaß und kann dich entlasten.
- Koche mehr und frier Essen ein: So hast du immer Essen parat, wenn du keine Zeit zum Kochen hast. Oder noch besser, lass deinen Partner für euch kochen.
- Filmmittag: Kuschel dich zusammen mit deinem Kind aufs Sofa und macht einen Filmmittag. So kannst du dich ausruhen und die Zeit gemeinsam mit deinem Kind genießen.
- Lass dir helfen: Der Alltag mit Kleinkind ist nicht immer einfach. Außerdem fordert die zweite Schwangerschaft deinen Körper zusätzlich. Es ist also normal, wenn du nicht mehr alles selbst machen kannst. Trau dich und frage um Hilfe. Das macht dich nicht zu einer schlechteren Mutter!
- Organisiere einen Babysitter: Bevor die zweite Geburt losgeht, solltest du unbedingt regeln, wer auf dein Kind aufpasst. Sprecht ganz klar ab, wer welche Aufgabe übernimmt und wer die Kinderbetreuung übernimmt. So weiß jeder, was im Ernstfall zu tun ist und du kannst dich ganz auf die Geburt konzentrieren.