Eizelle: Was du über die weibliche Samenzelle wissen musst
Wenn die Eizelle mit einer Samenzelle verschmilzt, entsteht ein neues Leben. In diesem Artikel erfährst du, wie sich die Eizellen in deinem Körper entwickeln, wann die Einnistung einer befruchteten Eizelle stattfindet und wie du die Qualität deiner Eizellen verbessern kannst.
Was ist die Eizelle?
Die Eizelle ist die Keimzelle der Frau. In ihr sind deine genetischen Informationen auf 23 Chromosomen gespeichert. Die Samenzellen im Sperma des Mannes haben ebenfalls 23 Chromosomen. Wenn das Sperma mit der Eizelle verschmilzt, entsteht so ein Embryo mit 46 Chromosomen und ganz eigenen genetischen Merkmalen.
Woraus besteht die Eizelle?
Die Eizelle besteht von außen nach innen aus den folgenden Bestandteilen:
- Äußere Eihülle: ermöglicht die Befruchtung, da sie Eiweiße enthält, die eine Samenzelle an sich binden können.
- Perivitellin-Raum: enthält nicht mehr notwendiges DNA-Material in sogenannten Polkörperchen; die Samenzelle hält sich in diesem Zwischenraum kurz auf, nachdem sie durch die Eihülle gekommen ist.
- Ooplasma: Innenraum der Eizelle mit Bläschen, die Nährstoffe enthalten, welche die Zelle nach der Befruchtung versorgen.
- Zellkern: enthält die DNA mit den genetischen Informationen der Frau.
Wusstest du, dass...?
Du brauchst kein Mikroskop, um die Eizelle zu sehen
Eizellen sind mit 120 bis 150 μm die größten Zellen im Körper. Im Gegensatz zu den meisten anderen Zellen kannst du sie mit bloßem Auge sehen.
Wie entwickelt sich die Eizelle?
Jeden Monat entwickeln sich in deinem Eierstock dank des Hormons FSH 15 bis 20 Eibläschen. Diese Eibläschen werden auch als Follikel bezeichnet und enthalten Eizellen. Sobald eine Eizelle ausgereift ist, platzt der Follikel beim Eisprung auf und gibt die Eizelle frei. Anschließend beginnt die Reise in Richtung Gebärmutter, wo sie von einer Samenzelle befruchtet werden kann.
Wann ist der Eisprung der Frau?
Der Eisprung findet etwa 14 Tage vor dem Beginn der Periode statt. Bei einem Zyklus mit 28 Tagen ist der Eisprung daher genau in der Mitte. Er wird durch das Hormon LH ausgelöst.
Lebensdauer und Befruchtung der Eizelle
Nach dem Eisprung kann die Eizelle etwa 24 Stunden lang befruchtet werden. Wenn sie in dieser Zeit nicht befruchtet wird, stirbt sie ab. Darum ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt für den Sex abzupassen.
Wusstest du, dass...?
Frauen haben etwa 5 „fruchtbare Tage“
Die Eizelle lebt zwar nur 24 Stunden, Spermien können aber bis zu fünf Tage in der Gebärmutter überleben. Es kann also sein, dass du ein paar Tage vor deinem Eisprung Sex hattest und trotzdem schwanger wirst.
Wann findet die Einnistung der befruchteten Eizelle statt?
Die befruchtete Eizelle wird im Eileiter auf kleinen Härchen zur Gebärmutter gebracht. Diese Reise in die Gebärmutter dauert ungefähr 4 Tage. Bereits im Eileiter teilt sich die Eizelle mehrfach, sodass in der Gebärmutter schon ein kleiner Zellhaufen ankommt, der Morula genannt wird.
Wenn die Morula in der Gebärmutter angekommen ist, teilt sie sich weiter. Als Blastozyste nistet sich der Embryo dann etwa 6 Tage nach der Befruchtung in die aufgebaute Gebärmutterschleimhaut ein. Dabei kann eine leichte Blutung entstehen, die sogenannte Einnistungsblutung.
Was passiert, wenn die Eizelle nicht befruchtet wird?
Wenn keine Befruchtung stattgefunden hat, sinkt der Progesteronspiegel ab. Die aufgebaute Gebärmutterschleimhaut wird abgestoßen und durch die Menstruation ausgeschieden. Damit beginnt der Menstruationszyklus von Neuem.
Wie viele Eizellen hat eine Frau?
Wissenschaftler gingen lange davon aus, dass Frauen eine feste Anzahl von Eizellen haben, die im Laufe des Lebens immer geringer wird. Bei der Geburt sind nämlich bereits ungefähr 400.000 Eizellen angelegt. Von diesen Eizellen sterben jeden Monat etwa 1000 ab.
In neueren Untersuchungen wurde aber widerlegt, dass alle Eizellen bereits bei der Geburt vorhanden sind. Forscher fanden nämlich heraus, dass Frauen im Eierstock Stammzellen haben, aus denen neue Eizellen entstehen können. Eine genaue Anzahl an Eizellen kann also nicht bestimmt werden.
Qualität der Eizellen verbessern
Um die Qualität deiner Eizellen zu verbessern und so deine Fruchtbarkeit zu erhöhen, solltest du auf eine gesunde Lebensweise achten. Dafür ist es wichtig, nicht zu rauchen, wenig oder keinen Alkohol zu trinken und ausreichend zu schlafen. Zudem solltest du möglichst wenig Stress haben.
Eine mediterrane Ernährungsweise mit Vollkornprodukten, Gemüse, Hülsenfrüchten, Nüssen, Olivenöl und Fisch wirkt sich ebenfalls positiv auf die Fruchtbarkeit aus. Eine solche Ernährung enthält viele Omega-3-Fettsäuren, die die Qualität der Eizellen verbessern.
Eizelle einfrieren
Die Qualität der Eizellen nimmt im Laufe der Zeit ab. Deswegen wird es mit zunehmendem Alter schwieriger, schwanger zu werden und zu bleiben. Aus diesem Grund gibt es mittlerweile von vielen Kinderwunschkliniken das Angebot, Eizellen einzufrieren.
Dafür erhältst du eine Hormonbehandlung, damit in einem Zyklus mehrere Eizellen heranreifen. Die Eizellen werden dann entnommen und eingefroren. Dieser Prozess wird Kryokonservierung genannt. Im eingefrorenen Zustand behalten die Eizellen ihre Qualität und können später genutzt werden, um mit einer IVF oder ICSI schwanger zu werden.