Dein Baby schläft nicht ein: Das kannst du tun
Alle Eltern müssen sich früher oder später damit auseinandersetzen: das Baby schläft nicht ein. Es schläft unruhig, schläft tagsüber schlecht oder hat Schwierigkeiten beim Einschlafen. Warum schläft dein Baby nicht ein und was kannst du tun?
Schlafbedürfnis und Schlafrhythmus des Babys
Dein Neugeborenes hat noch keinen klaren Tag-Nacht-Rhythmus. Tag und Nacht sind für dein Baby gleich. Es macht daher für dein Baby keinen Unterschied, wann es trinkt, isst oder die Windel vollmacht. Denn das Schlafmuster hat sich noch nicht zu einem festen Rhythmus entwickelt. Erst im Alter von 4 Monaten beginnt sich ein Rhythmus zu entwickeln.
Dein Baby braucht eine Menge Schlaf. Wie viel ein Baby schläft, hängt vom Alter ab. Die meisten Babys, die jünger als 6 Monate sind, schlafen etwa 14 bis 17 Stunden am Tag. Zwischendurch ist dein Baby nur für kurze Zeit wach. Aber das ändert sich mit zunehmenden Alter. Im Durchschnitt kannst du von folgenden Schlafstunden ausgehen:
Warum schläft dein Baby nicht ein?
Jedes Baby durchläuft Phasen, in denen es weniger gut schläft. Der Aufbau eines gesunden Schlafrhythmus ist etwas, das dein Baby noch lernen muss. Außerdem lernt dein Baby zeitgleich noch eine Menge anderer Fähigkeiten, wie zum Beispiel Plappern, Objekte erkennen, greifen, umdrehen und krabbeln.
Alles, was dein Baby lernt und entdeckt, muss das Gehirn verarbeiten. Diese Verarbeitung passiert zum Großteil, wenn dein Baby schläft. Wenn sich dein Baby in einem Entwicklungssprung befindet, kann es sein, dass der Schlafrhythmus davon beeinträchtigt ist. Meistens stellt sich kurz nach dem Sprung der Schlafrhythmus wieder ein.
Einschlafprobleme und Lösungen
Wenn dein Baby nicht schlafen will, kann das an verschiedenen Ursachen liegen. Wir haben für dich die häufigsten „Schlafstörungen“ bei Babys im Alter von 0 bis 6 Monaten und mögliche Lösungen aufgeführt.
Schlafregression
Der Gang ins Bett verläuft reibungslos und gerade hat dein Baby einen guten Schlafrhythmus entwickelt. Aber plötzlich bringst du dein Kind ins Bett und es weint nur noch. Oder dein Baby wacht nachts immer wieder auf. Dann kann es sein, dass es du es mit einer Schlafregression zu tun hast. Das bedeutet, dass dein Baby in ein altes, unruhiges Schlafmuster zurückfällt. Schlafregressionen treten normalerweise auf, wenn dein Baby in einem großen Entwicklungssprung steckt.
Tipps und Lösungen, wenn dein Baby nicht einschläft
Wenn dein Baby nicht einschläft, ist der beste Weg, damit umzugehen, flexibel zu sein und dein Baby mit zusätzlicher Liebe und Umarmungen zu verwöhnen. Achte auf die Schlafsignale deines Babys. Ist es müde? Dann solltest du es direkt ins Bett bringen.
Wusstest du, dass...
Rituale geben deinem Baby Sicherheit
Ein festes Schlafritual gibt deinem Kind Sicherheit und erleichtert das Einschlafen. Weiterhin trainiert es die biologische Uhr. Denn dem Gehirn ist dann klar, wann es das Schlafhormon Melatonin produzieren soll.
Bei einer Schlafregression ist es möglich, dass dein Baby mehr Hunger hat. Du solltest daher die Hungersignale deines Babys genau im Auge behalten. Denn mit Hunger schläft es sich nicht gut.
Bedenke aber bei allem: Schlafregression ist ein gutes Zeichen. Es bedeutet, dass dein Baby wächst und lernt. Zum Glück ist es nur eine Phase, die auch vergeht. Sind die Schlafprobleme nach dem Entwicklungssprung noch immer da? Dann ist es möglich, dass dein Baby eine Gewohnheit entwickelt hat. Das Abtrainieren eines solchen Musters kann schwierig sein. Zum Glück kann ein Kinderschlafcoach dich und dein Baby dabei unterstützen, wieder zurück zum richtigen Schlafrhythmus zu finden.
Dein Baby schläft tagsüber nicht ein
Der Schlaf während des Tages ist für dein Baby wichtig. Dieser hilft beim Wachstum und der Entwicklung des Gehirns. Ausgeschlafene Babys sind besser gelaunt und weinen weniger. Ohne Morgen- und Mittagsschlaf wird dein Baby völlig übermüdet sein. Diese Übermüdung ist kontraproduktiv. Denn übermüdete Babys finden schwieriger in den Schlaf.
Tipps und Lösungen, wenn dein Baby tagsüber nicht einschläft
Damit dein Baby sich ausruhen kann und schlafen kann, solltest du nach den Zeitfenstern deines Babys schauen. Ein Zeitfenster ist eine Tageszeit, in der dein Baby gut schlafen kann. Um herauszufinden, wann das bei deinem Baby ist, solltest du auf die Signale wie zum Beispiel Gähnen, Reiben der Augen, rote Ohren, Starren oder Nicht-Interesse an der Umwelt achten. Wenn du diese Signale während eures Abendrituals siehst, ist dein Timing richtig. Die folgenden Tipps können ebenfalls hilfreich sein.
Infobox
Feste Zeiten als Richtwert
Halte jeden Tag die gleichen Schlafzeiten ein. Die Chancen stehen gut, dass du das richtige Zeitfenster zum Schlafen erwischst.
Ruhiges dunkles Zimmer
Genau wie für dich ist es für dein Baby einfacher, in einem ruhigen und abgedunkelten Raum einzuschlafen. Wegen der Dunkelheit produziert der Körper mehr Melatonin.
Verkürze das Schlafritual
Verwende eine kürzere Version des Abendrituals, um deinem Baby beim Einschlafen zu helfen. Auf diese Weise erkennt dein Baby, dass es Zeit zum Schlafen ist.
Lass dein Baby selbst einschlafen
Ermutige dein Baby, alleine einzuschlafen. Schläft dein Baby nur, wenn du es in den Schlaf wiegst? Versuche, das Wiegen zu reduzieren und dein Baby ins Bett zu bringen, wenn es müde ist. Fängt es dann an zu weinen, weil du nicht da bist? Tröste es und versuche es beim nächsten Mal erneut.
Es kann eine Weile dauern, bis Nickerchen tagsüber zur Routine werden. Der morgendliche Schlaf nimmt erst nach etwa 12 Wochen Gestalt an und die anderen Schlafphasen entwickeln sich ab etwa 16 Wochen. Erwarte also nicht zu früh zu viel von deinem Babys.
Dein Kind kann nicht einschlafen?
Dein Baby kann ohne dich nicht einschlafen? Das kann mit einer abhängigen Schlafassoziation zu tun haben. Das bedeutet, dass es deine Nähe und Liebe zum Einschlafen braucht. Wenn dies bei deinem Baby der Fall ist, kann es ohne dich nicht weiterschlafen. Bist du nicht da, wenn es aufwacht? Dann wird dein Baby unruhig, weint und schläft nicht mehr ein.
Tipps und Lösungen, wenn dein Kind nicht einschlafen kann
Manchmal hilft es, wenn du ein genaues Gespür fürs Timing bekommst. Leg dein Baby, wenn es müde, aber noch wach ist, ins Bett. Bleib in der Nähe, damit du schnell reagieren kannst, wenn es zu weinen anfängt.
Sprich zum Beispiel liebevoll mit deinem Baby, sing ihm etwas vor oder streichle den Kopf. Ein Baby, das jünger als 6 Monate ist, solltest du nicht weinen lassen. Denn in dem Alter sind Babys körperlich und geistig noch nicht bereit, diesen inneren Konflikt selbst zu lösen.
Dein Baby schläft unruhig
Wenn dein Baby unruhig schläft, kann das eine medizinische Ursache haben. Erkrankungen wie Reflux, Schlafapnoe, Kuhmilchallergie und Ekzeme können dein Baby wachhalten. Wenn du denkst, dass das bei deinem Baby der Fall ist, sprich mit deinem Kinderarzt darüber.
Tipps und Lösungen, wenn dein Baby unruhig schläft
Dein Baby schläft nicht ein? Das kann auch eine nicht-medizinische, aber körperliche Ursache haben: Müdigkeit. Wenn du deinem Kind nicht genügend Pausen gönnst, findet es nicht mehr in den Schlaf. Achte deshalb genau darauf, wann dein Baby müde ist und lass dein Baby nicht zu lange wach.
Dein Baby schläft nicht durch
Dein Baby wacht nachts oft auf und möchte gefüttert werden? Der Magen ist noch klein und es passt nicht viel Milch auf einmal rein. Infolgedessen braucht dein Baby bald wieder deine Brust oder das Fläschchen. Da ist es logisch, dass dein Baby gerade am Anfang nicht mehr als 2 bis 3 Stunden am Stück schläft.
Tipps und Lösungen, wenn dein Baby nicht durchschläft
Viele Eltern können es kaum erwarten, bis das Baby durchschläft. Wann das allerdings bei deinem Baby der Fall sein wird, kann keiner sagen. Die einen schlafen früher, die anderen später durch. Aber etwa 6 Monaten schlafen die meisten Babys etwa acht Stunden pro Nacht.
Wann hat dein Baby ein Einschlafproblem?
Normalerweise sind Schlafprobleme Phasen und verschwinden von selbst wieder. Wenn dein Baby sehr lange Zeit nicht schlafen will und du denkst, dass dafür womöglich eine medizinische Ursache verantwortlich ist, solltest du das mit deinem Kinderarzt besprechen.