Rotaviren: Diese Rotavirus-Symptome solltest du kennen
Wenn Babys Durchfall haben, sind oft Rotaviren schuld. Zwischen Februar und April stecken sich besonders viele Kinder mit Rotaviren an. Wir verraten dir, wie du Rotaviren-Symptome erkennst und was du tun kannst, wenn sich dein Kind angesteckt hat.
Was sind Rotaviren?
Rotaviren sind die häufigste Ursache für Magen-Darm-Erkrankungen bei Kleinkindern. Sie sind hochansteckend und kommen sehr oft vor. Deshalb ist es sehr wahrscheinlich, dass sich dein Kind bis zum fünften Lebensjahr mindestens einmal mit Rotaviren ansteckt.
Besonders oft stecken sich Kleinkinder unter zwei Jahren an. Denn ihr Immunsystem kann sich gegen die Rotaviren noch nicht wehren. Erst im Laufe der Jahre entwickelt sich ein Schutz gegen die Rotaviren. Nach einer Rotavirus-Infektion ist dein Kind nicht ein Leben lang immun.
Rotaviren-Übertragung
Ein Erkrankter scheidet die Rotaviren über den Stuhl aus. Wäscht er sich nach dem Toilettengang nicht die Hände, werden die Rotaviren über kleinste Spuren von Stuhlresten über die Hände übertragen. Das nennt man Schmierinfektion.
Die Rotaviren können aber auch auf Türklinken, Toiletten, Handtüchern und anderen Gegenständen zurückbleiben. Wenn du sie berührst, können die Rotaviren von dort in den Mund und den Verdauungstrakt gelangen.
In seltenen Fällen kannst du dich auch über verunreinigtes Wasser oder Lebensmitteln mit Rotaviren anstecken.
Wusstest du, dass...?
Rotaviren können lange außerhalb des Körpers überleben
Im trockenen Stuhl können Rotaviren einige Tage überleben. Im Wasser überleben sie sogar mehrere Wochen.
Rotavirus-Symptome
Wenn dein Kind sich mit Rotaviren angesteckt hat, zeigen sich nach ein bis drei Tagen die ersten Symptome. Dazu gehören:
- Plötzlicher, wässriger Durchfall
- Erbrechen
- Bauchschmerzen
- Schleimspuren im Stuhl
- Leichtes Fieber
- Husten und Schnupfen
Nach etwa zwei bis sechs Tagen, klingen die Symptome von selbst wieder ab und es geht deinem Kind wieder besser.
Mögliche Komplikationen
Gerade bei Kleinkindern verläuft eine Infektion mit Rotaviren oft schwerer als bei Erwachsenen. Bei einer schweren Erkrankung verlieren die Kranken oft schnell sehr viel Flüssigkeit. Denn das Wasser im Körper wird mit dem Durchfall ausgespült oder bei hohem Fieber als Schweiß ausgestoßen. Babys reagieren besonders empfindlich, wenn sie zu viel Flüssigkeit verlieren. Deshalb werden Babys bei einer Rotavirus-Infektion oft im Krankenhaus behandelt.
Da Kinder kleiner sind, trocknen sie schneller aus als Erwachsene. Wenn der Flüssigkeitsverlust nicht ausgeglichen wird, kann das lebensbedrohlich werden. Achte deshalb darauf, dass dein Kind viel trinkt.
Rotavirus-Inkubationszeit
Rotaviren haben eine kurze Inkubationszeit. Das bedeutet, dass dein Kind schon ein bis drei Tage nachdem es sich mit Rotaviren angesteckt hat, die ersten Symptome zeigt. Dann ist dein Kind ansteckend. Und auch, wenn dein Kind die Rotavirus-Infektion überstanden hat, bleibt es noch etwa acht Tage anstecken. Denn die Rotaviren werden weiterhin über den Stuhl ausgeschieden.
Rotaviren-Behandlung
Gegen Rotaviren selbst gibt es keine Medikamente. Denn Antibiotika helfen nur bei einer bakteriellen Infektion. Es gibt aber einiges, was du für dein Baby tun kannst:
- Sorge für wenig Kontakte: Schränke den Kontakt zu anderen Menschen ein, um andere nicht anzustecken.
- Bettruhe: Sorge dafür, dass dein Kind genug Ruhe bekommt.
- Achte darauf, dass dein Kind genug trinkt: Lege dein Baby häufiger an, wenn du noch stillst. Einem älteren Kind kannst du zum Beispiel verdünnte Kräutertees zu trinken geben.
- Leicht verdauliche und salzhaltige Nahrung: Bei Durchfall verliert dein Kind neben Wasser auch viel Salz. Sorge dafür, dass dein Kind genug Salz aufnimmt. Dabei kann zum Beispiel eine Elektrolyt-Ersatzlösung helfen. Lass dich dazu in der Apotheke oder einem Arzt beraten.
- Lass dich bekochen: Koche nicht für deine Familie, wenn du dich selbst mit Rotaviren angesteckt hast.
- Bleib zuhause: Dein Kind darf nicht in den Kindergarten oder die Schule, wenn es sich mit Rotaviren angesteckt hat.
- Die richtige Hygiene: Achte auf eine gute Hygiene, um die Rotaviren so schnell wie möglich wieder loszuwerden.
Rotaviren-Impfung
Die ständige Impfkommission, die sogenannte STIKO, empfiehlt, Babys gegen Rotaviren zu impfen. Dabei bekommt dein Baby keine Spritze. Die Rotaviren-Impfung ist nämlich eine sogenannte Schluckimpfung.
Die erste Impfung sollte dein Baby zwischen der vollendeten 6. Lebenswoche und spätestens mit 12 Wochen bekommen. Je nachdem, mit welchem Impfstoff dein Baby geimpft wird, bekommt dein Baby noch eine oder zwei weitere Impfdosen im Abstand von vier Wochen. Die Impfserie sollte spätestens bis 24 Wochen bei zwei Impfdosen, beziehungsweise 32 Wochen bei drei Impfdosen nach der Geburt abgeschlossen sein.
Rotavirus-Impfung Nebenwirkungen
Oft hört man im Zusammenhang mit der Rotaviren-Impfung von Nebenwirkungen wie einem Darmverschluss. Das geht auf einen in den USA zugelassenen Rotaviren-Impfstoff zurück, der mittlerweile vom Markt genommen wurde.
Die in der EU zugelassenen Impfstoffe Rotarix® und RotaTeq®, wurden in etlichen Studien aber als sicher eingestuft. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei ihnen Nebenwirkungen auftreten, ist gering. Da das Risiko von Nebenwirkungen aber zunimmt, je älter dein Baby ist, empfiehlt die STIKO, dass die Rotaviren-Impfung sechs Monate nach der Geburt deines Babys abgeschlossen sein sollte.
Tipp
Bei diesen Symptomen solltest du sofort zum Arzt:
- Starke Bauchschmerzen
- Ständiges Erbrechen
- Blutiger Stuhl
- Dein Baby schreit schrill und zieht die Beine an
So kannst du dich gegen Rotaviren schützen
Aber nicht nur mit der Impfung kannst du dich und dein Kind gegen Rotaviren schützen. Es gibt noch mehr, was du tun kannst:
- Achte auf Hygiene: Hygiene ist das A und O, um eine Ansteckung mit Rotaviren zu vermeiden. Besonders wichtig ist das Hände waschen nach dem Toilettengang, vor dem Zubereiten von Essen und nachdem du die Windeln deines Babys gewechselt hast. Vor allem, wenn dein Kind sich mit Rotaviren angesteckt hat.
- Wasche regelmäßig: Handtücher, Bettwäsche und Waschlappen solltest du regelmäßig bei 60 Grad waschen, um Viren und Bakterien abzutöten.
- Reinige Oberflächen regelmäßig: Rotaviren können auch außerhalb des Körpers lange überleben. Reinige deshalb Türgriffe, den Toilettensitz und andere Oberflächen, die dein krankes Kind oft berührt regelmäßig.
- Koche Essen warm genug: Rotaviren werden bei hohen Temperaturen abgetötet. Deshalb ist es wichtig, dass du Essen auf mindestens 70 Grad erhitzt.
Mehr Informationen zu Rotaviren
Lass dich von offiziellen Stellen wie dem Gesundheitsamt beraten, wenn du dir unsicher bist. Mehr Informationen zum Thema Rotaviren findest du hier: