Baby bekommt die Impfung gegen Masern.

Die Masern sind eine hochansteckende Krankheit. Sie sind besonders für Kinder unter fünf Jahren gefährlich. Masern können zu schweren Komplikationen und tödlichen Spätfolgen führen. Die gute Nachricht ist, durch zwei Impfungen kannst du dein Baby gegen Masern schützen.

Das wichtigste im Überblick:

  • Masern sind hochansteckend

    Informiere den Arzt telefonisch, wenn du glaubst, dass sich dein Kind mit Masern angesteckt hat. Dann kann das Praxisteam die nötigen Schutzmaßnahmen ergreifen, bevor sie einen Hausbesuch machen. Gehe auf keinen Fall in die Arztpraxis!

  • Bei Masern gilt das Infektionsschutzgesetz

    Das heißt, dass Kinder und Erwachsene mit Masern oder einem Verdacht auf Masern vorübergehend zuhause bleiben müssen. Außerdem musst du zum Beispiel den Kindergarten, die Schule und deinen Arbeitgeber darüber informieren. So können weitere Infektionen verhindert werden.

  • Impfungen können Leben retten

    Mit der Impfung gegen Masern kannst du dein Kind schützen.

Was sind Masern?

Masern ist eine Infektionskrankheit und wird von Masernviren übertragen. Sie kann besonders für Kinder unter fünf Jahren gefährlich werden, wenn sie keinen ausreichenden Infektionsschutz dagegen haben. Leider sind Masern keine harmlose Krankheit. Bei etwa jedem zehnten Erkrankten treten Komplikationen auf.

Warum sind Masern gefährlich?

Die meisten Maserninfektionen verlaufen ohne Probleme. Allerdings können bei Masern auch ernsthafte Komplikationen auftreten. Denn durch die Maserninfektion wird das Immunsystem vorübergehend geschwächt. So haben es andere Erreger wie zum Beispiel Bakterien leichter, den Körper anzugreifen. Das kann zu verschiedenen Entzündungen führen:

  • Mittelohrentzündung
  • Lungenentzündung
  • Hirnhautentzündung
  • Gehirnentzündung und die Masern-Spätfolge SSPE

Leider sterben auch heutzutage immer noch Kinder an den Folgen von Masern, wie zum Beispiel einer Lungen- oder Gehirnentzündung.

Die Gehirnentzündung

Eine besonders gefürchtete Folge der Masern ist die Gehirnentzündung. Sie tritt in etwa einem von 1.000 Fällen auf. Etwa 10 bis 20 % der Betroffenen sterben an den Folgen der Gehirnentzündung. Und bei 20 bis 30 % treten schwere Folgeschäden wie Lähmungen und geistige Behinderungen auf.

Hinweis

Rufe sofort den Arzt

Wenn dein Kind starke Kopfschmerzen hat, sich erbricht und/oder Bewusstseinsstörungen und Krämpfe hat, solltest du sofort den Arzt rufen. Das kann auf eine Gehirnentzündung hindeuten. Das ist ein Notfall!

SSPE, eine gefährliche Masern-Spätfolge

Eine Spätfolge von Masern ist die sogenannte SSPE, die subakute sklerosierende Panenzephalitis. Die SSPE ist eine Entzündung des Gehirns und des Nervensystems, die erst Jahre nach der Maserninfektion auftritt. Sie ist zum Glück sehr selten, tritt aber bei Kindern häufiger auf als bei Erwachsenen.

Die SSPE entwickelt sich nach etwa sechs bis acht Jahren nach der Maserninfektion. Leider ist SSPE nicht behandelbar. Eine SSPE zerstört unaufhaltsam immer mehr Gehirnzellen und verläuft immer tödlich.

Wie werden Masern übertragen?

Masern sind sehr ansteckend. Sie werden durch Tröpfcheninfektion, also durch Sprechen, Husten oder Niesen, übertragen. Aber auch, wenn du Speichel oder andere Körperflüssigkeiten eines Infizierten berührst, kannst du dich anstecken. Besonders heimtückisch sind Masern, weil sich über 90 % der Menschen ohne Impfschutz anstecken, wenn sie mit den Masernviren in Kontakt gekommen sind.

Masern-Symptome, der typische Masern-Ausschlag

Menschen mit Masern sind bereits ansteckend, bevor überhaupt die ersten Krankheitssymptome auftreten. Denn die treten erst zehn bis zwölf Tage nach der Infektion auf. Die Masern verlaufen in zwei Phasen. Das erste Vorläuferstadium kündigt die Masern mit grippeähnlichen Symptomen an. Erst in der zweiten Phase, dem Exanthemstadium, tritt der typische Masern-Ausschlag auf.

Masern-Symptome im Vorläuferstadium

  • Beschwerden im Nasen-Rachen-Raum: Schnupfen, Husten, Halsschmerzen und Heiserkeit.
  • Bindehautentzündung: gerötete, tränende Augen und Lichtempfindlichkeit.
  • Koplik-Flecken: Das sind kleine, weiße Flecken im Mund.

Masern-Symptome in der zweiten Phase

  • Masern-Ausschlag: Der typische Masern-Ausschlag tritt zuerst hinter den Ohren und am Hals auf. Danach breiten sich die typischen roten Punkte über den ganzen Körper aus. Wenn der Ausschlag nach etwa fünf Tagen wieder abklingt, wird die Haut schuppig.
  • Fieberschub: Mit dem Masern-Ausschlag steigt auch das Fieber. Es kann sein, dass die erkrankte Person bis zu 41 Grad Fieber bekommt.
  • Geschwollene Lymphknoten: Die Lymphknoten am Hals schwellen an und die erkrankte Person hat Halsschmerzen.

Masern – Behandlung

Das solltest du bei einer Maserninfektion machen:

  • Wenn dein Kind sich mit Masern angesteckt hat, sollte es keinen Kontakt mit anderen Kindern haben. Das gleiche gilt für sich. Du solltest ebenfalls keinen Kontakt zu anderen Personen haben. Vor allen Dingen nicht, wenn sie ungeimpft sind.
  • Kinder, die sich angesteckt haben, sollten im Bett bleiben und sich nicht zu viel anstrengen. Denn der Körper braucht alle Energie, um die Masernviren zu bekämpfen.
  • Wenn dein Kind eine Bindehautentzündung hat, kann es helfen, das Zimmer abzudunkeln.
  • Sorge dafür, dass dein Kind genug trinkt. Das ist besonders bei Fieber wichtig, damit dein Kind nicht austrocknet!
  • Versuche das Fieber zu senken, wenn es zu hoch wird. Dabei können zum Beispiel Wadenwickel und Fieber stillende Medikamente helfen.
  • Hänge feuchte Tücher im Zimmer auf, um die Schleimhäute feucht zu halten.

Leider hilft bei einer Masern-Infektion kein Medikament, da die Krankheit durch Viren ausgelöst wird. Antibiotika helfen nur bei Krankheiten, die durch Bakterien entsteht. Allerdings können die Krankheitsanzeichen, wie zum Beispiel Fieber, behandelt werden.

Bis wann sind Masern ansteckend?

Menschen, die sich mit Masern angesteckt haben, sind schon drei bis fünf Tage vor dem Auftreten des Ausschlags ansteckend. Sobald der Masern-Ausschlag ausgebrochen ist, sind infizierte Menschen noch etwa vier Tage ansteckend.

Masernimpfung, so kannst du dich gegen Masern schützen

Heutzutage kann gegen Masern geimpft werden. Durch die Impfung lernt das Immunsystem deines Kindes, wie es die Masernviren bekämpfen kann.

Die Impfung gegen Masern ist ein Kombinationsimpfstoff. Mit der sogenannten MMR-Impfung wird direkt gegen drei Krankheiten geimpft: Mumps, Masern und Röteln.

Die STIKO, die ständige Impfkommission, empfiehlt zwei Impfungen gegen Masern für Kinder. Die erste Impfung sollte zwischen dem 11. und 14. Lebensmonat stattfinden. Für die zweite Impfung wird es dann rund um den zweiten Geburtstag Zeit. Wenn du dein Kind gegen diese Krankheiten schützen willst, solltest du die zwei Impftermine wahrnehmen. Denn die zweite Impfung ist keine Auffrischimpfung. Sie ist notwendig, damit dein Kind einen vollständigen Impfschutz aufbauen kann.

Was sind Impfmasern?

Bei der Masernimpfung wird dein Kind mit einem Lebendimpfstoff geimpft. Das bedeutet, dass es eine abgeschwächte Variante des Virus gespritzt bekommt. Das Immunsystem deines Kindes reagiert auf diesen abgeschwächten Erreger und lernt, wie es Masern bekämpfen kann. Bei etwa 2 bis 5 % der geimpften Kinder treten sogenannte Impfmasern auf. Dabei bekommt dein Kind Fieber und es tritt ein masernähnlicher Ausschlag auf. Die Impfmasern sind nicht ansteckend und klingen nach ein paar Tagen ohne Folgen von selbst ab.

Das Masernschutzgesetzt, ist die Masernimpfung Pflicht?

Seit dem 01. März 2020 gilt das sogenannte Masernschutzgesetz. Das Gesetz besagt, dass Eltern beim Kindergarten- oder Schulantritt ihrer Kinder nachweisen müssen, dass sie vollständig gegen Masern geimpft sind.
Mehr zum Masernschutzgesetz >>

Masern in der Schwangerschaft

Wenn du nicht gegen Masern geimpft bist, ist eine Maserninfektion während der Schwangerschaft lebensgefährlich für dein ungeborenes Baby. Denn die Masernviren können durch die Plazenta zu deinem Baby gelangen und es infizieren. Außerdem steigt durch die Masern das Risiko von vorzeitigen Wehen und einer Fehl- oder Frühgeburt.

Und auch für neugeborene Babys sind Masern sehr gefährlich. Oft verlaufen Masern bei neugeborenen Babys sehr schwer, da das Immunsystem noch nicht ausreichend entwickelt ist.

Mehr Informationen zu Masern

Lass dich von offiziellen Stellen wie dem Gesundheitsamt beraten, wenn du dir unsicher bist. Mehr Informationen zum Thema Masern findest du hier: