Pseudokrupp: nächtliche Hustenanfälle bei Babys
Pseudokrupp wurde früher oft auch Krupp-Husten genannt. Er tritt häufig in den Herbst- und Wintermonaten auf, wenn es nass und kalt draußen ist. In diesem Artikel erfährst du, woran du den Pseudokrupp bei deinem Baby erkennst, wodurch er entsteht und wie du deinem kleinen Schatz bei Hustenanfällen helfen kannst.
Woran erkennt man Pseudokrupp-Anfälle?
Die meisten Pseudokrupp-Anfälle beginnen mit einer normalen Erkältung. Deinem Baby geht es bis auf leichte Symptome tagsüber gut. Nach ein paar Tagen kommt es dann jedoch zu plötzlichen Hustenanfällen. Meistens finden diese am Abend oder in der Nacht statt. Der Husten klingt dabei bellend und das Baby kann Probleme beim Atmen haben. Zudem ist die Stimme heiser und das Einatmen klingt zischend oder pfeifend.
Ursachen für Pseudokrupp
Der Krupp-Husten ist ein Symptom, das von verschiedenen Infektionen ausgelöst werden kann. In der Regel sind Viren wie Parainfluenza-Viren, Adenoviren, das Masernvirus oder das RS-Virus die Ursache. Diese Krankheiten führen zu Entzündungen und Schwellungen der Schleimhäute im Bereich des Kehlkopfes und der Luftröhre. Diese Schwellungen verengen die Atemwege und führen zu einer Atemnot.
Unterschied zwischen Pseudokrupp und echtem Krupp
Der Krupp-Husten wird auch als Pseudokrupp bezeichnet, um ihn vom echten Krupp zu unterscheiden. Krupp ist ein anderes Wort für Diphtherie. Diese Krankheit wird durch Bakterien ausgelöst und ist lebensbedrohlich. Zum Glück ist sie durch die Impfung aber sehr selten geworden.
Wer ist von Pseudokrupp betroffen?
Der Pseudokrupp tritt meist im Alter von 6 bis 48 Monaten auf. Bei Jungen tritt Pseudokrupp häufiger auf als bei Mädchen. Das liegt daran, dass die Atemwege von Jungen enger sind. Leider sind Kinder nach einer Erkrankung nicht immun, weil der Pseudokrupp ein Symptom von verschiedenen Viruserkrankungen ist. Es kann also sein, dass dein Schatz mehr als einmal von den Anfällen betroffen ist.
Die Wahrscheinlichkeit, dass dein Baby einen Pseudokrupp-Anfall bekommt erhöht sich, durch Schadstoffe in der Luft. Das heißt, dass ein Pseudokrupp-Anfall zum Beispiel durch Rauchen ausgelöst werden kann. Es sollte also auf keinen Fall in Wohnungen geraucht werden, in denen auch Babys leben.
Ist eine medikamentöse Behandlung bei Pseudokrupp notwendig?
Nach einem ersten starken Hustenanfall in der Nacht solltest du mit deinem Baby auf jeden Fall zum Arzt gehen, um eine gefährliche Erkrankung auszuschließen. Meist verschwindet der Pseudokrupp aber nach wenigen Nächten von selbst wieder. Wenn die Anfälle nicht besser werden, verschreibt der Arzt oft kortisonhaltige Medikamente, beispielsweise Zäpfchen. Sie bewirken das Abschwellen der Schleimhäute, sodass die Atemnot schnell verschwindet.
Ist Pseudokrupp ansteckend?
Solange dein Baby Symptome hat, ist die Virusinfektion, die den Pseudokrupp auslöst ansteckend. In dieser Zeit sollte dein Schatz also möglichst nicht in die Krippe oder den Kindergarten gehen, damit sich andere nicht anstecken.
Tipps bei Pseudokrupp
Obwohl die Hustenanfälle beim Pseudokrupp in der Regel harmlos sind, wirken sie auf Eltern oft sehr bedrohlich. Auch dein kleiner Schatz kann durch die Atemnot Angst bekommen und deswegen weinen und schreien. Dadurch verstärkt sich die Atemnot noch weiter. Es ist nun ganz wichtig, dass du nicht in Panik verfällst, weil sich das auf dein Baby überträgt. Stattdessen solltest du deinen Liebling beruhigen.
Zusätzlich können die folgenden Maßnahmen helfen, auch wenn ihre Wirksamkeit nicht wissenschaftlich erwiesen ist:
- Aufrechte Position: Du solltest dein Baby bei einem Anfall hochnehmen oder hinsetzen.
- Frische, kühle und feuchte Luft: Du kannst das Fenster weit öffnen oder mit deinem Schatz auf den Balkon oder in den Garten gehen. Wenn das nicht möglich ist, kannst du auch den Kühlschrank öffnen und dein Baby diese Luft einatmen lassen.
- Kalte Getränke: Wenn der akute Hustenanfall vorbei ist, kannst du deinem Baby kaltes Wasser oder kalten Tee zu trinken geben.
Warnsignale
In seltenen Fällen ist die Atemnot bei Pseudokrupp so stark, dass sie lebensbedrohlich ist. Zudem steckt hinter Hustenanfällen mit Atemnot manchmal auch eine andere Erkrankung. Daher solltest du bei starker Atemnot und/oder folgenden Warnsignalen sofort ärztliche Hilfe, wie zum Beispiel den Notruf mit der 112, verständigen:
- Bläuliche oder gräuliche Gesichtsfarbe um Nase und Mund
- Beim Einatmen zieht sich die Haut zwischen den Rippen deutlich nach innen
- Stimme nicht heiser, sondern hell und kloßig (als hätte dein Baby eine heiße Kartoffel im Mund)
- Hohes Fieber
- Das Baby ist kaum ansprechbar und wirkt abwesend
- Trinken ist schmerzhaft und wird verweigert
- Speichel läuft aus dem Mund
Gefährliche Erkrankungen wie beispielsweise eine akute Kehlkopfentzündung sind glücklicherweise viel seltener als Pseudokrupp. Trotzdem solltest du die Warnsignale kennen, um zu wissen, wann akute Hilfe notwendig ist.