Keuchhusten: Alles über die Pertussis-Impfung
Keuchhusten ist eine Infektionskrankheit, die für Babys lebensgefährlich sein kann. Deshalb empfiehlt die STIKO die Pertussis-Impfung in der Schwangerschaft aufzufrischen. Aber was ist Keuchhusten eigentlich?
Was ist Keuchhusten?
Keuchhusten ist eine ansteckende Infektionskrankheit und wird von Pertussis-Bakterien ausgelöst. Diese Bakterien nisten sich im Rachen ein und bilden Giftstoffe. Sie schädigen und reizen die Schleimhäute. Besonders gefährlich ist Keuchhusten für Babys unter 6 Monaten.
Pertussis-Impfung
Da Keuchhusten für Babys lebensbedrohlich sein kann, empfiehlt die ständige Impfkommission, die STIKO, die erste Impfung sehr früh. Schon mit zwei Monaten, sollte die erste Impfung stattfinden. Danach folgen zwei weitere Teilimpfungen. Sie finden statt, wenn dein Baby 4 und 11 Monate alt ist.
Die Pertussis-Impfung ist ein Kombinationsimpfstoff. Das heißt, dass dein Baby nicht nur gegen Keuchhusten, sondern gleichzeitig gegen andere Krankheiten geimpft wird. Dein Baby wird gleichzeitig gegen Tetanus, Diphtherie, HiB, Kinderlähmung und Hepatitis B geimpft.
Die Impfung schützt dein Kind etwa 5 bis 7 Jahre lang. Deshalb rät die STIKO, die Impfung bis zum 18. Lebensjahr noch zwei Mal aufzufrischen.
Wusstest du, dass...?
Frühchen werden nach dem alten Impfschema geimpft
Da das Immunsystem von Frühchen noch nicht ausgereift ist, werden sie mit dem alten 3+1-Impfschema geimpft. Sie bekommen also vier Impfdosen gegen Keuchhusten. Diese finden im Alter von 2,3,4 und 11 Monaten statt.
Keuchhusten-Impfung Nebenwirkungen
Wie bei jeder Impfung reagiert das Immunsystem deines Babys auf den Impfstoff. Das kann dazu führen, dass dein Baby fröstelt, müde oder gereizter ist und Magen-Darm-Beschwerden bekommen kann. Außerdem ist es wahrscheinlich, dass dein Baby Impfreaktionen wie hohes Fieber bis 39 Grad zeigt. Das ist normal und zeigt, dass das Immunsystem deines Babys arbeitet. Die Impfreaktionen verschwinden nach 1 bis 3 Tagen von selbst wieder.
Die meisten Babys vertragen den Impfstoff gut. Zu Nebenwirkungen, wie zum Beispiel einem Fieberkrampf, kommt es zum Glück sehr selten.
Keuchhusten-Impfung in der Schwangerschaft
Die STIKO empfiehlt bei jeder Schwangerschaft eine Auffrischimpfung. Egal, wann du die letzte Impfung gegen Keuchhusten hattest. Diese Impfung sollte am Anfang des letzten Trimesters, also ab der 28. SSW, stattfinden. Wenn ein Frühgeburtsrisiko besteht, sollte die Impfung schon im zweiten Trimester stattfinden.
Keuchhusten Übertragung
Beim Husten, Niesen und Sprechen verbreiten sich die Bakterien über winzige Speicheltröpfchen Meter weit. Wenn du sie einatmest, kannst du dich anstecken. Das ist die sogenannte Tröpfchen-Infektion.
Keuchhusten ist sehr ansteckend, fast alle Menschen, die Kontakt mit einer kranken Person hatten und keinen ausreichenden Impfschutz haben, stecken sich an.
Keuchhusten Inkubationszeit
6 bis 20 Tage nachdem sich dein Kind mit Bakterien angesteckt hat, zeigen sich die ersten Krankheitszeichen. In dieser Inkubationszeit ist dein Kind noch nicht ansteckend. Erst ein paar Tage vor dem Ausbruch der Krankheit ist dein Kind ansteckend. Im ersten Stadium ist die Gefahr, dass du dich ansteckst, besonders hoch. Denn in dieser Zeit zeigt dein Kind noch keine Symptome, ist aber hoch ansteckend.
Wenn dein Kind nicht mit Antibiotika behandelt wird, ist es noch etwa bis 3 Wochen nach dem Beginn der Hustenattacken ansteckend. Wird es mit Antibiotika behandelt, verkürzt sich die Zeit, in der dein Kind ansteckend ist auf 5 Tage.
Keuchhusten Symptome
Bei Keuchhusten treten oft die folgenden Symptome auf:
- Schnupfen, Schwächegefühl
- Trockener Husten
- Krampfartige Hustenanfälle
- Erbrechen
- Appetitlosigkeit
- Schlaflosigkeit
Keuchhusten Verlauf
Keuchhusten verläuft oft in drei Stadien:
1. Stadium bei Keuchhusten
Im ersten Stadium zeigt dein Kind leichte Erkältungs-Symptome. Es hat Schnupfen, Husten und fühlt sich ein bisschen schwach, hat aber kein Fieber.
2. Stadium bei Keuchhusten
Im zweiten Stadium tritt der namensgebende trockene Husten auf. Diese Hustenanfälle können starke Schmerzen auslösen und besonders für Kinder sehr angsteinflößend sein. Während dieser Hustenanfälle verkrampft sich dein Kind und scheint sich die Lunge aus dem Hals zu husten.
Besonders häufig treten die Hustenanfälle nachts auf. Nach besonders schweren Hustenanfällen würgen Betroffene oft zähen Schleim hoch oder müssen sich erbrechen. Bei Babys kann es zu lebensgefährlichen Atemstillständen kommen.
Das zweite Stadium dauert in der Regel zwischen 4 bis 6 Wochen. In dieser Zeit hat dein Kind wahrscheinlich wenig Appetit und schläft sehr schlecht.
3. Stadium bei Keuchhusten
Wenn das Gröbste überstanden ist, kann dein Kind noch 6 bis 8 Wochen lang Husten haben. Die Hustenanfälle werden nach und nach immer weniger. Aber auch Monate nachdem sich dein Kind mit Keuchhusten angesteckt hat, kann kalte Luft, körperliche Anstrengung und Zigarettenrauch die Atemwege deines Kindes reizen und Husten auslösen.
Mögliche Komplikationen von Keuchhusten
Bei Kindern und Erwachsenen, verläuft Keuchhusten zum Glück oft harmlos. Wenn sich dein Baby ansteckt, kann Keuchhusten aber lebensbedrohlich sein und es können teilweise schwerwiegende Komplikationen auftreten. Etwa zwei Drittel der Babys, die sich mit Keuchhusten angesteckt haben, müssen im Krankenhaus behandelt werden.
Dein Baby kann zum Beispiel eine Lungen- oder Mittelohrentzündung entwickeln und Krampfanfälle haben. In schlimmen Fällen kann aber auch das Gehirn durch einen Sauerstoffmangel geschädigt werden. Diese Spätfolgen sind zum Glück sehr selten, betreffen aber besonders Babys unter 6 Monaten.
Ein Sauerstoffmangel kann entstehen, wenn dein Baby besonders schlimme Hustenanfälle und Atemaussetzer hat. Wenn der Sauerstoffmangel einige Minuten anhält, kann das Gehirn langfristig geschädigt werden. Das kann zu Lähmungen, Sehstörungen, Hörstörungen oder geistigen Störungen führen.
Keuchhusten Behandlung
Das kannst du tun, wenn sich dein Kind mit Keuchhusten angesteckt hat:
Informiere die Arztpraxis
Keuchhusten ist sehr ansteckend. Gehe deshalb auf keinen Fall mit deinem Kind in die Praxis, wenn du denkst, dass es sich mit Keuchhusten angesteckt haben könnte. Rufe deinen Arzt an. Dann kann er einen Hausbesuch machen und die nötigen Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.
Schränke Kontakte ein
So kannst du sicher sein, dass sich andere nicht auch noch mit Keuchhusten anstecken. Wenn du dich angesteckt hast, solltest du den Kontakt mit Babys, sowie Kleinkindern und älteren Menschen auf jeden Fall vermeiden.
Lasse dein Baby im Krankenhaus behandeln
Wenn dein Baby jünger als 6 Monate ist, wenn es sich mit Keuchhusten angesteckt hat, sollte es im Krankenhaus behandelt werden. Dort können Atemaussetzer frühzeitig erkannt und schnell behandelt werden.
Medikamente nur nach Absprache
Wenn die Krankheit früh erkannt wird, kann Antibiotika den Ausbruch von Keuchhusten verhindern, die Hustenanfälle verhindern oder die Beschwerden abschwächen. Wenn dein Kind schon hustet, kann Antibiotika den Krankheitsverlauf nicht verkürzen. Dann sorgt Antibiotika aber dafür, dass dein Kind nicht mehr so lange ansteckend ist.
Viel Trinken
Wenn dein Kind viel hustet, trocknet die Kehle schnell aus. Um diesen trockenen und oft schmerzhaften Husten zu lindern, sollte dein Schatz viel trinken.
Kleine Mahlzeiten
Kinder, die sich mit Keuchhusten angesteckt haben, übergeben sich oft und bekommen einen Würgereiz, wenn sie etwas essen. Gib deinem Kind am besten viele kleine Portionen über den Tag verteilt.
Bleibt zuhause
Wenn sich dein Kind mit Keuchhusten angesteckt hat, darf es nicht in die Schule oder den Kindergarten. Nach fünf Tagen Antibiotika, kann der Arzt einen Abstrich machen. So kann er feststellen, ob dein Kind noch ansteckend ist. Ohne Antibiotika, darf dein Kind frühstens nach 3 Wochen wieder in den Kindergarten oder die Schule.
Tipp
Setz dein Kind hin, wenn es einen Hustenanfall hat
Wenn dein Kind einen Hustenanfall hat, sollte es sitzen und den Kopf leicht nach vorne beugen. Das soll einem Atemstillstand vorbeugen.
Mehr Informationen zu Keuchhusten
Lass dich von offiziellen Stellen wie dem Gesundheitsamt beraten, wenn du dir unsicher bist. Mehr Informationen zum Thema Keuchhusten findest du hier: