Richtig Stillen: Welche Stillpositionen gibt es?
Die geeignete Stillposition zu finden, erfordert Zeit und Übung, da du dich mit deinem Baby als Team einspielen musst. Das Anlegen deines Babys kann sich für dich zunächst ungewohnt anfühlen. Mit der Zeit wirst du lernen, was für euch am besten funktioniert. Aber welche Stillpositionen gibt es eigentlich?
Richtig Stillen: Warum die richtige Stillposition wichtig ist
Stillen kannst du in vielen verschiedenen Positionen: im Liegen, Sitzen oder im Tragetuch. Lass dich davon nicht verunsichern. Du lernst mit der Zeit, welche Positionen für dich und dein Baby am besten funktionieren. Wenn du dein Baby in vielen verschiedenen Positionen anlegst, wirst du schon bald eine Routine entwickeln. Das kann das Stillen und dich entspannen.
Solltest du unter Stillproblemen, wie zum Beispiel einer Mastitis leiden, kann es helfen, die Position, in der du stillst zu wechseln. Denn bei jeder Stillposition werden andere Areale der Brust entleert. Auch nach einem Kaiserschnitt kann dir die richtige Stillposition helfen, möglichst schmerzfrei zu stillen.
Stilltipps: So klappt es mit dem Stillen
Damit das Stillen klappt, ist eine gute Vorbereitung der Schlüssel zum Erfolg.
- Lege dir bereit was du brauchst. Zum Beispiel ein Stillkissen, ein Spucktuch und Getränke. Da das Stillen etwas Zeit in Anspruch nimmt, kannst du dir auch eine Zeitschriften, ein Buch oder dein Handy griffbereit legen.
- Wechsle regelmäßig die Stillposition, um einem Milchstau und wunden Brustwarzen vorzubeugen.
- Wähle eine Stillposition, die für euch beide bequem ist.
- Überprüfe, ob dein Baby gut angelegt ist.
Stillpositionen
Beim Stillen ist eine gemütliche Stillposition das A und O. Ein Stillkissen beispielsweise entlastet dich dadurch, dass es das Gewicht deines Babys beim Stillen auffängt. Das entlastet deine Arme und du hast etwas mehr Bewegungsfreiheit. Außerdem stützt es dein Baby und verhindert, dass es von der Brustwarze abrutscht.
Welche Stillposition für dich die Richtige ist, kannst du durch Ausprobieren herausfinden. Um dir einen Überblick zu verschaffen, haben wir für dich die geläufigsten Stillpositionen zusammengefasst.
Stillen in Rückenlage
Diese Stillposition wird meist direkt nach der Geburt, bei der Versorgung von Geburtsverletzungen oder nach einem Kaiserschnitt bevorzugt. Dabei liegt dein Baby auf deinem Bauch und trinkt gegen die Schwerkraft an. Besonders, wenn du viel Milch produzierst und dein Baby sich oft verschluckt, ist diese Stillposition ideal.
Stillen im Liegen
Im Wochenbett und wenn du nachts stillst, empfiehlt sich das Stillen im Liegen besonders. Dabei liegt dein Baby Bauch an Bauch neben dir.
Das Stillkissen kannst du in den Rücken deines Babys legen, damit es bequemer liegt und sich nicht auf den Rücken dreht. So kannst du kannst dich während des Stillens etwas mehr entspannen. Du kannst dein Baby auch mit den Füßchen in Richtung deines Kopfs legen.
Stillen im Sitzen
Eine der üblichsten Stillpositionen ist das Stillen im Sitzen, der so genannte Wiegengriff. Dein Baby liegt in deinen Armen, während du stillst. Du stabilisierst mit der einen Hand den Kopf deines Babys, während du mit der anderen Hand deine Brust umschließt.
Um es dir ein wenig bequemer zu machen, kannst du dich in dieser Position anlehnen oder dein Baby auf ein Stillkissen legen. Dann sind deine Arme entlastet, du bist mobiler und dein Baby liegt sicher und kann nicht abrutschen.
Rückengriff im Sitzen
Diese Stillposition ist besonders geeignet nach einem Kaiserschnitt, bei großen Brüsten oder wenn du Zwillinge bekommen hast. Mit dieser Stillposition kannst du sie gleichzeitig anlegen und es wird kein Druck auf deine Kaiserschnittnarbe ausgeübt. Du legst dein Baby Hüfte an Hüfte auf ein Stillkissen neben dich. Zum Anlegen deines Babys solltest du dich vorbeugen.
Wenn dein Baby an der Brustwarze angelegt ist, kannst du dich wieder zurücklehnen. Das sieht ein bisschen aus als hättest du einen Football unter dem Arm. Deshalb wird dieser Griff auch oft als Football-Griff bezeichnet.
Hoppe-Reiter Position
Bei dieser Stillposition sitzt dein Baby auf deinem Schoß und schaut in deine Richtung. Diese Stillhaltung empfiehlt sich besonders, wenn dein Baby schon etwas älter ist und frei sitzen kann. Willst du diese Stillposition in den ersten Monaten deines Babys ausprobieren, ist das auch kein Problem. Du solltest allerdings darauf achten, den Kopf deines Schatzes abzustützen.
Stillen im Tragetuch
Wenn du dein Baby im Tragetuch stillst, bist du mobil und kannst dich frei bewegen. Außerdem bietet es einen geschützten Raum für dein Baby in der Öffentlichkeit und dir etwas Privatsphäre. Damit das Stillen im Tragetuch klappt, solltet ihr schon eine gute Stillbeziehung aufgebaut haben und dein Baby an das Tragetuch gewöhnt sein.
Um dein Baby im Tragetuch zu stillen lockerst du das Tuch etwas, so dass dein Baby etwas tiefer sitzt. Dann kannst du dein Baby ein wenig zur Seite schieben und ihm helfen die Brustwarze zu finden. Besonders bei kleinen Babys, solltest du darauf achten, dass das Tuch nicht über der Nase liegt, so dass es ungestört trinken kann.
Richtig Stillen: Übung macht den Meister
Lasse dich von den verschiedenen Stillpositionen nicht verunsichern. Du und dein Baby spielt euch mit der Zeit immer mehr ein und werdet zu einem Team. Versuche neue Stillpositionen auszuprobieren und abzuwechseln. Denn bei jeder Stillposition werden andere Areale in deiner Brust entleert. Das kann einem Milchstau und einer daraus entstehenden Mastitis vorbeugen.
Am Ende gilt, nicht jede Frau fühlt sich in jeder Stillposition wohl. Probiere dich aus und wenn du Fragen hast oder Hilfe brauchst, kannst du jederzeit deine Hebamme oder eine Stillberaterin kontaktieren.