Stillen nachts: Tipps und Tricks für entspannte Nächte
Endlich ist es soweit und ihr könnt euer kleines Wunder in den Armen halten. Mit dem neuen Familienzuwachs kommen allerdings auch schlaflosen Nächte auf euch zu. Selten schlafen Babys die Nächte durch und wollen im Durchschnitt alle zwei bis drei Stunden gestillt werden. Hier erklären wir, welche Vorteile das nächtliche Stillen hat und wie ihr trotzdem noch zu genug Schlaf kommt.
Vorteile des nächtlichen Stillens
Das Stillen in der Nacht ist für viele Mütter eine besonders große Herausforderung. Schlafmangel und Unsicherheiten sorgen bei Eltern oft für Sorgen. Dennoch hat das Stillen in der Nacht auch einige Vorteile:
- Mütter die nachts stillen bekommen im Durchschnitt mehr Schlaf: Mütter die nachts stillen bekommen durchschnittlich 40-45 Minuten mehr Schlaf pro Nacht. Denn beim Stillen wird das Hormon Prolastin ausgeschüttet, das hilft schneller wieder einzuschlafen zu können.
- Die Bindung zwischen Mutter und Kind wird verstärkt: Beim Stillen werden die Hormone Oxytozin und Endorphin ausgeschüttet. In Kombination mit Körperkontakt wird so die Bindung zu deinem Baby verstärkt.
- Die Milchproduktion wird aufrechterhalten: Nächtliches Stillen fördert die Aufrechterhaltung der Milchproduktion. Gerade bei arbeitenden Müttern kann dies von großem Vorteil sein, da weniger oft abgepumpt werden muss.
- Abendliches und nächtliches Stillen unterstützt die Entwicklung des Gehirns: Die nächtliche Muttermilch enthält mehr Tryptophan, ein Hormon, dass die Entwicklung des Gehirns deines Babys fördert. Dadurch kann das Gehirn deines Babys besser arbeiten, sorgt für gute Laune und unterstützt den Schlaf-Wach-Rhythmus deines Babys.
- Kinder schlafen häufiger besser an der Brust wieder ein: Muttermilch enthält Substanzen, die den Schlaf begünstigen und es dem Baby, sowie der Mutter einfacher machen nach dem Stillen wieder in den Schlaf zu finden.
Bequem und entspannt stillen
Immer mehr junge Eltern entscheiden sich für einen Schaukelstuhl im Babyzimmer. Denn er ist vielseitig einsetzbar: um das Baby in den Schlaf zu wiegen, es zu beruhigen oder aber, um es nachts zu stillen. Eine schöne und praktische Ergänzung für die Liste mit der Babyerstausstattung.
Die besten Positionen für´s Stillen
Es gibt verschiedene Positionen, wie du dein Baby nachts stillen kannst. Das Wichtigste ist jedoch, dass es sowohl für dich als auch dein Baby bequem ist. Eine falsche Stillposition kann dazu führen, dass dein Baby nicht richtig trinkt. Und auch deine Brustwarzen können durchs falsche Anlegen schmerzen.
Du solltest daher verschiedene Stillpositionen testen, um herauszufinden, welche für euch am besten funktioniert. Um erfolgreich zu Stillen, sollte in allen Positionen die Brust regelmäßig gewechselt werden, dass es nicht zum Milchstau kommt.
- Stillen im Liegen auf der Seite: Besonders in der Nacht kann es sehr entspannend sein im Liegen zu Stillen. Lege dich hierbei entspannt auf die Seite und dein Baby auf ein Kissen neben Dich, damit es leichter deine Brust finden kann. Es kann für dich bequemer sein, wenn du Dir ein Kissen oder eine Decke hinter den Rücken legst. Achtung: Diese Position sollte nur gewählt werden, wenn Du nicht zu müde bist und eventuell beim Stillen einschläfst.
- Die Football- oder Rugbyhaltung: Diese Haltung ist ideal für das Bett oder Sofa. Am entspanntesten ist sie mit einem Stillkissen Du hältst dein Baby, ähnlich wie einen Football, unter deinem Arm. Die Füße deines Babys zeigen dabei in Richtung der Rückenlehne und der Kopf deines Babys ist auf Höhe deiner Brustwarze. Dadurch kannst Du ganz entspannt den Kopf deines Babys zur Brust führen. Das erleichtert das Andocken. Diese Position ist jedoch am Anfang gar nicht so einfach. Beim ersten Mal kann Dir eventuell dein Partner oder deine Hebamme helfen.
- Die Wiegehaltung: Die Wiegenhaltung ist die wahrscheinlich am häufigsten gewählte Stillposition aller Mütter, da sie überall ausgeführt werden kann und relativ wenig Übung erfordert. Diese Haltung kann am besten im Sitzen ausgeführt werden. Hierbei liegt dein Baby auf deinem Unterarm und ist Dir zugewandt. Achte hierbei darauf, dass der Bauch deines Babys deinen berührt und das Kind in einer Linie auf deinem Arm liegt. Auch hier kann ein Kissen im Rücken für Entspannung sorgen und Schmerzen vorbeugen.
Tipps und Tricks fürs nächtliche Stillen
- Stillkissen: Ein geeignetes Kissen kann dir das Stillen um einiges erleichtern. Außerdem kann ein solches Kissen auch als Seitenschläferkissen für die Nacht benutzt werden.
- Snacks und Getränke: Stillen macht hungrig und verbrennt bis zu 500 Kalorien extra pro Tag. Zusätzlich zu einer ausgewogenen Ernährung können kleine Snacks und genügend Flüssigkeit dir den nötigen Energieschub geben, um die nächtlichen Schlafunterbrechungen zu meistern. Müsliriegel, eine Banane und Nüsse sind hierfür ideal.
- Unterstützung vom Partner: Frage deinen Partner um Hilfe beim Windelwechsel oder um das Baby nach dem Stillen wieder ins Bett zu bringen. Wenn du keinen Partner hast, kann es auch eine große Hilfe sein, wenn Freunde oder Verwandte dir tagsüber helfen, so dass du einen Mittagsschlaf machen kannst oder einfach einen Moment für dich hast. Das kann dir dabei helfen, die Nächte allein zu meistern.
- Trage geeignete Kleidung um entspannt zu stillen: Du wirst schnell merken, dass geeignete Kleidung das nächtliche Stillen um einiges einfacher machen wird. Baumwollkleidung, die sich vorne öffnen lässt, ist ideal.
- Investiere in eine Nachttischlampe: Eine dimmbare Nachtlampe hilft dir und deinem Baby um nach dem Stillen wieder einzuschlafen. Außerdem kannst du sie perfekt für nächtliches Windelwechseln nutzen.
- Sei gut vorbereitet: Nimm dir ein paar Minuten vor dem Schlafengehen und leg dir alles zurecht, was du für das nächtliche Stillen brauchst. Denke hier zum Beispiel an Wasser und Snacks, Windeln und Feuchttücher, Brustwarzensalbe, Stillkissen und Spucktücher.
- Frage um Hilfe: Eine Stillberaterin kann eine große Hilfe sein, wenn sich das Stillen als schwierig gestaltet. Sie kann dir geeignete Positionen zeigen oder bei Stillproblemen helfen. Auch Stillgruppen können dir helfen, um Fragen zu beantworten und Kontakte zu anderen Müttern zu knüpfen.