Neugeborenes Baby leidet unter 3 Monats Kolik und ist auf dem Arm der Mutter

3-Monats-Koliken treten bei Babys sehr häufig auf. Fast jedes Baby hat sie, aber einige leiden an ihnen mehr, als andere. Die Dreimonatskoliken deines Babys können auch für dich zur Herausforderung werden. Deshalb erklären wir dir, wie du sie erkennst und was du gegen die Beschwerden tun kannst.

Was sind 3-Monats-Koliken?

3-Monats-Koliken sind krampfartige Bauchschmerzen, die bei deinem Baby auftreten können. Diese treten in den ersten 3 Lebensmonaten auf. Sie werden oftmals durch Blähungen verursacht. Blähungen entstehen dadurch, dass bei deinem Baby zu viel Luft in den Bauch gelangt. Dies kann unter anderem beim Schreien oder Füttern passieren.

Die daraus resultierenden Blähungen sind nichts Ungewöhnliches. Denn auch das Verdauungssystem deines Babys muss sich nach der Geburt erst einmal entwickeln. Oft leidet dein Baby direkt während, oder kurz nach dem Füttern an den Bauchkrämpfen.

Wie äußern sich 3-Monats-Koliken?

Meistens kannst du sie daran erkennen, dass dein Baby laut beginnt zu schreien. Dein Baby krümmt sich vor Schmerzen und zieht die Beinchen nah an den Körper. Es versucht zu pupsen, aber nichts passiert. Dieser Zustand kann stundenlang andauern und dich einige Stunden an Schlaf kosten.

Aber wir versprechen dir, dass dies nur vorübergehend ist. Im Alter von 6 Wochen wird dein Baby am meisten unter den Bauchkrämpfen leiden und nach etwa 4 Monaten klingen die Krämpfe gewöhnlich ab. Der Darm deines Babys ist dann ausreichend entwickelt und an die Nahrung gewohnt.

Wenn dein Baby in dieser Phase viel schreit, heißt das allerdings nicht immer, dass es unter einer 3-Monats-Kolik leidet. Oftmals leiden Babys, die in dieser Zeit besonders viel schreien und sich kaum beruhigen lassen, unter sogenannten Anpassungsstörungen oder dem KiSS-Syndrom.

Woran erkenne ich, ob mein Baby unter einer 3-Monats-Kolik leidet?

Wenn dein Baby unter 3-Monats-Koliken leidet, kannst du dies anhand folgender Symptome erkennen:

  • Dein Baby ballt die Fäuste.
  • Dein Baby überstreckt den Kopf nach hinten.
  • Dein Baby stößt die Beinchen weg oder zieht sie fest an den Körper.
  • Dein Baby schreit laut und heftig. Vermehrt am späten Nachmittag und in den Abendstunden.
  • Dein Baby lässt sich nur schwer beruhigen.
  • Dein Baby beruhigt sich, nachdem es gepupst hat.

Ursachen von 3-Monats-Koliken

Für die 3-Monats-Koliken deines Babys können verschiedene Ursachen verantwortlich sein:

Reifung des Verdauungssystems

Nach der Geburt wird der Darm deines Babys zum ersten Mal in Betrieb genommen. Dein Baby muss nun echte Nahrung verdauen, was eine ziemliche Herausforderung ist. Der Magen-Darm-Trakt deines Babys ist noch nicht vollständig entwickelt. Infolgedessen passiert die Nahrung den Magen zu schnell und wird nicht richtig verdaut. Dies verursacht Blähungen, Verstopfung und Krämpfe.

Zu viel Luft im Magen und Darm

Wenn dein Baby trinkt oder schreit, gelangt automatisch Luft in den Magen und Darm deines Babys. Besonders bei Babys, die sehr viel trinken oder schreien, kann dies eine große Menge sein. Luft im Darm kann Krämpfe verursachen, weil der Darm Schwierigkeiten hat, die überschüssige Luft loszuwerden.

Reizüberflutung

Wenn dein Baby zu viele Eindrücke vom Tag verarbeiten muss, kann dies bei deinem Baby Bauchweh verursachen. Manche Babys sind da empfindlicher als andere.

(Kuh-) Milchallergie

In manchen Fällen steckt hinter den Bauchschmerzen deines Babys mehr. Es kann sein, dass die Schmerzen deines Babys durch eine Überempfindlichkeit oder Nahrungsmittelunverträglichkeit ausgelöst werden. Es ist zum Beispiel möglich, dass dein Baby eine Kuhmilchallergie hat. Wenn dies der Fall ist, kann es sogar auf deine Muttermilch beziehungsweise auf die Kuhmilchbestandteile in deiner Muttermilch reagieren.

Nahrung

Auch die Art und Weise wie dein Baby die Nahrung zu sich nimmt kann Einfluss auf die Bauchkoliken haben.

Stillen

Wenn du dein Baby stillst, kann es sein, dass es bestimmte Stoffe oder Allergene aus deiner Ernährung nicht verträgt. Beispiele sind Kohl, kohlensäurehaltige Getränke, Zitrusfrüchte, Gewürze, Zwiebeln, Paprika, Kaffee und Schokolade.

Du kannst versuchen diese Lebensmittel für ein paar Tage wegzulassen. So kannst du direkt feststellen, ob sich die Beschwerden bei deinem Baby verbessern. Alkohol und Tabak solltest du auf jeden Fall immer vermeiden, da dies deinem Kind schaden kann.

Achte darauf, dass dein Baby deine Brust immer vollständig leer trinkt. Denn die fettige und gehaltvolle Milch kommt zum Schluss aus deiner Brust. Sie lässt den Darm deines Babys besser arbeiten.

Flaschennahrung

Am besten gibst du deinem Baby in einer ruhigen Umgebung das Fläschchen. Somit sorgst du dafür, dass es nicht abgelenkt ist. Lass deinem Baby Zeit, um die Flasche auszutrinken. Und das kann durchaus 15-20 Minuten dauern. Wenn dein Baby hastig trinkt, baue am besten öfter eine Pause ein.

Ein Sauger mit einem kleineren Loch kann deinem Baby ebenfalls dazu bringen langsamer zu trinken. Dadurch wird verhindert, dass dein Baby beim Trinken zu viel Luft schluckt.

Versuche darauf zu achten, dass der oberste Teil des Saugers beim Trinken immer mit Milch gefüllt ist. Dadurch wird verhindert, dass Luftblasen in den Magen deines Babys gelangen. Es gibt spezielle Flaschen auf dem Markt, die so wenig Luft wie möglich durchlassen. Nach dem Füttern ist es wichtig, dass du dein Baby ein Bäuerchen machen lässt, damit es überschüssige Luft loswerden kann.

Ab wann musst du mit deinem Baby zum Arzt?

Wenn dein Baby unter Bauchkrämpfen, Verstopfung oder 3 Monatskoliken leidet, ist dies kein Grund zum Arzt zu gehen. Solltest du allerdings Zweifel haben, ob es sich bei den Beschwerden deines Babys wirklich um 3- Monats-Koliken handelt, wäre es gut, wenn dein Kinderarzt einen Blick auf dein Baby wirft.

Er kann prüfen, ob es nicht vielleicht eine andere Ursache für das untröstliche Weinen deines Babys gibt. Bei Symptomen, wie zum Bespiel Fieber, Erbrechen oder Blut im Stuhl, solltest du ebenfalls mit deinem Baby zum Kinderarzt.

Was tun gegen 3-Monats-Koliken?

Zum Glück gibt es einige Kniffe, wie du deinem Baby bei Koliken helfen kannst:

  • Lege ein Kirschkernsäckchen auf den Bauch deines Babys: Die Wärme des Kirschkernkissens hilft deinem Baby sich zu entspannen. Das kann die Schmerzen etwas lindern. Alternativ kannst du dein Baby auch baden, das hat denselben Effekt.
  • Massiere den Bauch deines Babys: Sorge dafür, dass deine Hände warm sind, und mache kreisrunde Bewegungen auf dem Bauch deines Babys. Das lindert nicht nur die Schmerzen, sondern ist auch ein schöner Bonding-Moment.
  • Fahrrad fahren mit den Beinen: Lege dein Baby auf den Rücken, halte die Beine fest und mache mit den Beinen kreisende Bewegungen. Dadurch werden die Bauchmuskeln aufgelockert und dein Baby kann sich entspannen.
  • Lenke dein Baby ab: Singe deinem Baby etwas vor oder laufe mit deinem Schatz durch die Wohnung. Die Bewegung und deine Stimme können dein Baby beruhigen und es beginnt im besten Fall sich zu entspannen.
  • Pucke dein Baby: Wenn dein Baby Koliken hat, ist das ganz schön Nerven aufreibend. Dann kann es deinem Baby schwer fallen sich wieder zu beruhigen. Manchen Babys hilft das Pucken, um sich zu beruhigen.
  • Mittel aus der Apotheke: Es gibt einige Mittel aus der Apotheke, die bei Koliken helfen können. Lass dich von deinem Arzt oder Apotheker beraten.
  • Trage dein Baby: Setze dein Baby in ein Tragetuch oder eine Tragehilfe und geht eine Runde spazieren. Deine Körperwärme, dein Herzschlag und die Bewegung, können deinem Baby helfen sich zu beruhigen und zu entspannen.
  • Lege dein Baby in den Fliegergriff: Lege dein Baby mit dem Bauch auf deinem Unterarm. In diesem sogenannte Fliegergriff fühlen sich die meisten Babys am wohlsten, wenn sie Koliken haben.
  • Gebe deinem Baby keinen Fenchel- oder Anistee: Fenchel- oder Anistee ist ein altbewährter Tipp zur Linderung von Darmkrämpfen. Jedoch solltest du deinem Baby diesen Tee nicht geben, da er Pflanzengifte enthält. Diese können für dein Baby schädlich sein. In Apotheken gibt es spezielle Teesorten, die die Beschwerden deines Babys lindern können. Frage am besten deinen Apotheker welche am besten in Frage kommen.

Unsere Tipps wollen einfach nicht helfen und dein Baby lässt sich nicht beruhigen? Dann frag deinen Partner, Familie oder Freunde um Hilfe und gib dein Baby für ein paar Minuten ab. Du bist alleine zuhause? Dann leg dein Baby für ein paar Minuten in die Babywiege, gehe aus dem Zimmer und atme tief durch.