Schmierblutung: Ursachen und ab wann du zum Arzt musst
Wenn du unter Schmierblutungen leidest, verlierst du zwischen deinen Perioden Blut. Auch während der Schwangerschaft kannst du etwas Blut verlieren. In der Regel ist das nicht weiter schlimm. Was ist die Ursache für Schmierblutungen und wann solltest du zum Arzt?
Was ist eine Schmierblutung?
Unter einer Schmierblutung versteht man Blutverlust außerhalb des Menstruationszyklus. Auch während der Schwangerschaft kann es zu einem leichten Blutverlust kommen. In der Regel dauert der Blutverlust zwischen einem und einigen Tagen an.
Du kannst eine Schmierblutung an folgenden Merkmalen erkennen:
- Die Blutungen kommen unerwartet und treten außerhalb deiner Menstruation auf.
- Sie können nach dem Sex auftreten.
- Bei Schmierblutungen verlierst du nur wenig Blut.
- Das Blut ist oft dunkler als Menstruationsblut.
- Du hast keine oder nur leichte Unterleibsschmerzen.
Ursachen von Schmierblutungen
Schmierblutungen treten in der Regel auf, wenn dein Hormonhaushalt gestört ist. Für dieses Ungleichgewicht kann es mehrere Gründe geben. Die folgenden Faktoren können eine Schmierblutung verursachen:
- Hormonschwankungen: Dein Körper produziert die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron. Die Menge dieser Hormone schwankt im Verlauf deines Menstruationszyklus. Wenn diese zu stark schwanken, kann dein Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht geraten. Dies kann dazu führen, dass du auch außerhalb deiner Periode ein wenig Blut verlierst.
- Empfängnisverhütung: Wenn du mit der Pille oder anderen hormonellen Verhütungsmethoden verhütest, übernehmen Hormone „künstlich“ deinen Menstruationszyklus. Dies kann zu Schmierblutungen führen, insbesondere in den ersten Monaten, in denen du verhütest. Wenn die Schmierblutungen nach sechs Monaten noch nicht aufgehört haben, solltest du deinen Frauenarzt um Rat fragen. Vielleicht ist eine andere Form der Empfängnisverhütung besser für dich geeignet.
- Einnahme von Medikamenten: Bestimmte Medikamente können Schmierblutungen verursachen. Beispiele sind entzündungshemmende Mittel wie Prednison. Auch Blutverdünner, Schilddrüsenmedikamente und Hormonpräparate können zu Zwischenblutungen und Schmierblutungen führen.
- Sexuell übertragbare Krankheiten:> Hattest du ungeschützten Sex mit jemandem, der eine sexuell übertragbare Krankheit hat? Dann ist es möglich, dass du durch eine Geschlechtskrankheit Schmierblutungen hast. Wende dich an deinen Frauenarzt. Dieser kann dich gezielt behandeln.
- Eisprung: Etwa 3 % der Frauen verlieren während des Eisprungs ein wenig Blut. Dieser Blutverlust kann ein bis zwei Tage anhalten.
- Blutungen bei der Empfängnis: Zu Beginn der Schwangerschaft besteht die Möglichkeit, dass der Blutverlust durch Einnistungsblutungen verursacht wird. Du kannst dies an der Farbe (von hellrosa bis dunkelbraun), der geringen Blutmenge und der kurzen Zeitspanne erkennen.
- Entzündungen: Eine Entzündung des kleinen Beckens (auch Beckenentzündung genannt) geht oft mit Schmierblutungen einher. Weitere Symptome sind Fieber, Bauchschmerzen und veränderter Stuhlgang.
- Endometriose: Bei der Endometriose befinden sich kleine Teile der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter. Bei manchen Frauen führt dies zu Schmierblutungen.
- Stress:Stress kann zu Schwankungen in deinem Hormonhaushalt führen. Dadurch kannst du Schmierblutungen bekommen.
- PCOS: Wenn du ein polyzystisches Ovarialsyndrom hast, ist dein Hormonhaushalt gestört. Dies kann dazu führen, dass du einen unregelmäßigen Menstruationszyklus hast und zwischendurch Blut verlierst.
- Langsam arbeitende Schilddrüse: In einigen Fällen ist eine langsam arbeitende Schilddrüse Ursache für den Blutverlust. Weitere Symptome sind Müdigkeit, Muskelschmerzen und Gewichtszunahme.
- Anomalien des Gebärmutterhalses oder der Gebärmutterhöhle: Manchmal kann eine Anomalie des Gebärmutterhalses oder des Muttermundes eine Schmierblutung verursachen. Es kann zum Beispiel eine Wunde, ein Polyp oder abnorme Zellen vorhanden sein. Dies kann zu Blutverlust führen, manchmal in Verbindung mit Sex.
Was kannst du bei Schmierblutungen tun?
Die meisten Schmierblutungen verschwinden von selbst wieder. Doch manchmal ist eine Behandlung notwendig. Wie diese Behandlung aussieht, hängt von der Ursache ab. Ein Polyp zum Beispiel kann entfernt werden. Wenn du Chlamydien hast, oder Gonorrhoe die Ursache ist, musst du Antibiotika nehmen. Welche Behandlungsart für dich die richtige ist, wird dein Frauenarzt mit dir besprechen.
Wenn du unter anhaltenden Schmierblutungen leidest und noch nicht weißt, warum du sie hast, solltest du einen Termin mit deinem Frauenarzt vereinbaren. Dieser kann mit dir zusammen den Schmierblutungen auf den Grund gehen und herausfinden, warum du sie bekommst.
Um nicht die Übersicht zu verlieren, kann es hilfreich sein, in einem Tagebuch oder Kalender festzuhalten, wann und wie viel Blut du verlierst. Dadurch kannst du deinem Frauenarzt sofort zeigen, wann in deinem Zyklus Schmierblutungen auftreten. Zusätzlich kannst du die folgenden Fragen täglich beantworten:
- Hast du eine Schmierblutung?
- Hattest du heute Sex?
- Hattest du die Schmierblutung während oder nach dem Sex oder zu einem anderen Zeitpunkt?
- Hast du heute die Pille oder andere Medikamente eingenommen?
Schmierblutungen bei Pilleneinnahme
Wenn du die Pille mehrere Monate lang ohne Pillenpause einnimmst, kann es sein, dass du öfter Schmierblutungen hast. In diesem Fall kann es dir helfen, wenn du die Pille nicht ganz so lange durchnimmst und eine Pausenwoche einführst. Dadurch kann dein Körper eine „künstliche“ Periode bekommen und die Schmierblutungen verschwinden womöglich.
Wenn du bisher keine hormonellen Verhütungsmethoden nimmst und trotzdem unter Schmierblutungen leidest, kann es dir helfen, die Pille zu nehmen. Dadurch wird der Menstruationszyklus auf künstliche Weise reguliert. Im besten Fall stoppen die Schmierblutungen bei dir.
Schmierblutung durch Rauchen
Rauchen erhöht ebenfalls das Risiko von Schmierblutungen. Bei 23 % der Frauen, die die Pille nehmen und rauchen, treten Schmierblutungen auf. Bei den nicht rauchenden Frauen, die die Pille nehmen, sind es 19 %. Grund dafür ist wahrscheinlich, dass bestimmte Stoffe in Zigaretten das Östrogen schneller abbauen. Dies kann wiederum zu Schmierblutungen führen. Daher kann es helfen, mit dem Rauchen aufzuhören.
Wann musst du zum Arzt?
In der Regel ist eine Schmierblutung nicht gefährlich und schadet dir nicht. Wenn sie allerdings wiederholt oder über einen längeren Zeitraum auftritt, solltest du zu deinem Frauenarzt gehen. Besonders, wenn du die folgenden Symptome hast:
- Der Blutverlust wird schlimmer.
- Die Schmierblutungen werden von Unterleibsschmerzen begleitet.
- Du verlierst nach dem Sex Blut.
- Du hast Fieber.
- Neben dem Blutverlust leidest du unter Schwindel.
- Du oder dein Partner habt wechselnde Sexualkontakte.
- Du bist in den Wechseljahren und leidest unter Schmierblutungen.
Schmierblutungen während der Schwangerschaft
Schmierblutungen während der Schwangerschaft kommen bei circa 20 und 40 Prozent der Frauen vor. Normalerweise beschränkt sich der Blutverlust auf das erste Schwangerschaftsdrittel.
Nicht alarmierender Blutverlust
Wenn du schwanger bist und eine Schmierblutung hast, kann es sein, dass diese durch die Einnistung der befruchteten Eizelle oder durch einen Polypen verursacht wird. Trotzdem brauchst du dir keine Sorgen zu machen, denn diese Ursachen haben keinen Einfluss auf deine Schwangerschaft. Wenn du dir sehr große Sorgen machst, kannst du deinen Frauenarzt um Hilfe bitten. Dieser kann dir nach einer Untersuchung die Gewissheit geben, dass mit deinem Baby alles in Ordnung ist.
Am Anfang der Schwangerschaft kann eine Pseudomenstruation auftreten. Dies ist der Fall, wenn noch nicht genügend hCG produziert wird. Dadurch hat dein Körper noch nicht erkannt, dass du schwanger bist. Es kommt dann zum Zeitpunkt deiner normalen Periode zu einer Pseudo-Menstruation. Der Unterschied zu einer normalen Menstruation ist oft offensichtlich: Die Periode dauert kürzer und die Blutungen sind geringer. Und keine Sorge, die Pseudo-Menstruation ist nicht gefährlich.
Alarmierender Blutverlust
In einigen Fällen kann Blutverlust während der Schwangerschaft jedoch ein Zeichen dafür sein, dass etwas nicht stimmt. Es kann zum Beispiel ein Hinweis auf eine Fehlgeburt sein. Hast du eine Blutung und/oder Unterleibsschmerzen, die stärker oder anders als bei einer Menstruation sind? Oder zusätzlich Schwindel, Schweißausbrüche und ein Gefühl in Ohnmacht zu fallen? Dann solltest du sofort deinen Frauenarzt verständigen.
Weiterhin kann eine Schmierblutung auf eine Eileiterschwangerschaft hinweisen. In diesem Fall nistet sich eine Eizelle an einem anderen Ort als in der Gebärmutter ein. Leider bedeutet dies, dass der Fötus nicht lebend geboren werden kann. Du kannst sie an folgenden Symptomen erkennen:
- Blutverlust
- Starke Bauchschmerzen (manchmal einseitig)
- Schmerzen, die in die Schultern, den Rücken oder die Oberschenkel ausstrahlen.
- Ohnmacht oder das Gefühl der Ohnmacht
- Übelkeit
- Blässe
- Abfall des Blutdrucks
- Erhöhte Herzfrequenz
Leider sind diese Symptome nur schwer von denen einer normalen Schwangerschaft zu unterscheiden. Solltest du besorgt sein, ist es gerade in der Schwangerschaft wichtig, dass du deinen Frauenarzt kontaktierst. Dieser kann feststellen, ob mit deinem Baby und deiner Schwangerschaft alles in Ordnung ist. In diesem Fall lautet die Devise: Lieber einmal zu viel gecheckt als einmal zu wenig.