Gebärmutter: Das weibliche Geschlechtsorgan
Die Gebärmutter bietet deinem Baby neun Monate lang einen sicheren Ort, an dem es wachsen und sich entwickeln kann. Wir haben die wichtigsten Infos rund ums Thema Allroundtalent Gebärmutter zusammengefasst.
Die Gebärmutter: Das weibliche Geschlechtsorgan
Die Gebärmutter (Uterus) ist geformt wie eine umgedrehte Birne und mit ihren sieben Zentimetern Länge, ist sie auch in etwa so groß. Die Gebärmutter liegt in der Beckenhöhle, zwischen Blase und Enddarm. Sie wird durch Bänder aus Bindegewebe, den sogenannten Ligamenten, an ihrem Platz gehalten. Während der Schwangerschaft wird Druck auf die Ligamente ausgeübt. Dieser kann zu Rückenschmerzen führen.
Wusstest du, dass...?
Deine Gebärmutter ist ganz schön wiederstandsfähig
Deine Gebärmutter wächst während der Schwangerschaft von sieben auf über 30 Zentimeter und vergrößert sich auf das 800- bis 1000-fache ihres Volumens.
Die Gebärmutter ist in verschiedene Abschnitte aufgeteilt, die unterschiedliche Aufgaben haben.
- Der Gebärmutterkörper: Während der Geburt leistet der Gebärmutterkörper die meiste Muskelarbeit. Der Fundus ist der oberste Teil der Gebärmutter. Dort entstehen die Wehen, weshalb man sie im oberen Drittel der Gebärmutter am stärksten fühlen kann.
- Die Gebärmutterhöhle: Die Gebärmutterhöhle ist ein Hohlraum, der einem nach unten ausgerichteten Dreieck gleicht. An den oberen Enden ist sie mit den Eileitern verbunden, unten mit dem Gebärmutterhals. Hier wächst dein Baby während der Schwangerschaft heran.
- Der Gebärmutterhals:Während der Schwangerschaft, wird der Gebärmutterhals gedehnt und bietet deinem Baby zusätzlichen Platz, um sich auszubreiten.
- Der Muttermund: Der Muttermund ist eine Barriere zwischen der Gebärmutterhöhle, in der dein Baby heranwächst, und der Vagina. Während der Geburt öffnet sich der Muttermund auf bis zu zehn Zentimeter, um deinem Baby die Reise nach draußen zu erleichtern.
Der Menstruationszyklus: Wie war das noch?
Deine Gebärmutter bereitet sich jeden Monat auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Dafür sorgen verschiedene Sexualhormone wie zum Beispiel Östrogen und Progesteron. Sie sorgen dafür, dass die Spermien während des Eisprungs zur Eizelle gelangen können und bereiten die Gebärmutterschleimhaut auf eine Einnistung vor. Wird im aktuellen Menstruationszyklus die Eizelle nicht befruchtet, stößt die Gebärmutter die Schleimhaut ab und du bekommst deine Periode.
Die Funktion der Gebärmutter
Die Gebärmutter hat drei wichtige Aufgaben während der Schwangerschaft:
- Die Einnistung der befruchteten Eizelle
- Der Schutz deines Babys
- Die Geburt
Die Einnistung der befruchteten Eizelle
Die Schwangerschaft beginnt mit der Einnistung der befruchteten Eizelle in der Gebärmutter. An der Stelle, an der sich die Eizelle einnistet, entsteht später die Plazenta. Nistet sich die Eizelle in der Nähe des Muttermundes ein, kann eine Plazenta Praevia entstehen. Nach der Einnistung beginnt dein Körper mit der Produktion des Schwangerschaftshormons hCG, dass mit einem Schwangerschaftstest nachgewiesen werden kann.
Der Schutz deines Babys
Ab der 3. SSW füllt sich die Fruchtblase zunehmend mit Fruchtwasser. Durch das Fruchtwasser ist dein Baby nicht nur vor Stößen von außen geschützt, sondern auch vor Infektionen. Zusätzlich sorgt das Fruchtwasser für eine konstante Temperatur, in der sich dein Baby pudelwohl fühlt. Ab der 14. SSW, beginnt dein Baby das Fruchtwasser zu trinken. Das regt den Magen-Darm-Trakt deines Babys an.
In der Gebärmutter sitzt die Plazenta, die durch die Nabelschnur mit deinem Baby verbunden ist. Sie wird oft als Mutterkuchen bezeichnet und ist aber der 12. SSW voll entwickelt. Durch die Verbindung mit der Nabelschnur liefert die Plazenta deinem Baby wichtige Nährstoffe und Sauerstoff.
Die Geburt
Die Gebärmutter ist neun Monate lang Schutzraum für dein Baby. Aber auch während der Geburt spielt die Gebärmutter eine wichtige Rolle. Die Geburt beginnt in den meisten Fällen mit Eröffnungswehen. Wehen entstehen, wenn sich die Muskeln der Gebärmutter zusammenziehen und dein Baby langsam in den Geburtskanal schieben.
Bei jeder neuen Wehe verkürzt sich der Gebärmutterhals und der Muttermund wird weicher. In der der ersten Phase der Geburt, sorgen die Gebärmutterkontraktionen dafür, dass sich der Muttermund langsam öffnet. Sobald dein Muttermund einen Durchmesser von zehn Zentimetern erreicht hat, hast du es fast geschafft. Dann darfst du anfangen zu pressen und kannst schon bald deinen kleinen Schatz im Arm halten.
Wachstum der Gebärmutter während der Schwangerschaft
Anhand des Wachstums der Gebärmutter während der Schwangerschaft, lässt sich die Entwicklung deines Babys gut nachvollziehen. Dein Frauenarzt misst bei jeder Kontrolle die Fundushöhe, den obersten Punkt deiner Gebärmutter. Dabei wird die Position des Fundus (X) in Bezug auf den Bauchnabel (N) und dem Schambein (S) ertastet.
Durch das Ertasten der Fundushöhe kann dein Frauenarzt von außen feststellen, ob die Größe deiner Gebärmutter mit deiner Schwangerschaftswoche übereinstimmt. Die Größe der Gebärmutter stimmt mehr oder weniger mit der Schwangerschaftswoche überein. Sie kann ein bis vier Zentimeter abweichen. Wenn du zum Beispiel in der 20. SSW bist, hat deine Gebärmutter eine Größe zwischen 16 und 20 Zentimeter.
Die Gebärmutter nach der Geburt
Nach der Geburt hat deine Gebärmutter harte Arbeit geleistet. Im Wochenbett bildet sie sich langsam wieder zurück in ihre Ursprungsform. Das kann einige Tage dauern. Dabei kann es zu so genannten Nachwehen kommen. Nachwehen können von Geburt zu Geburt stärker werden. Das liegt daran, dass deine Gebärmutter mehr leisten muss, um in die normale Form zurückzukehren. Solltest du an starken Nachwehen leiden, kann es helfen dich auf den Bauch zu legen. Das unterstützt deine Gebärmutter und kann Schmerzen lindern.
Im Wochenbett kontrolliert deine Hebamme täglich den Fortschritt der Rückbildung deiner Gebärmutter. Dazu misst sie, wie viele Finger zwischen deinen Bauchnabel und der oberen Kante der Gebärmutter passen. Nach etwa zwei Wochen, sollte der Fundus nicht mehr tastbar sein.
Wenn du stillst, bildet sich deine Gebärmutter meistens schneller zurück, als wenn du dein Baby mit der Flasche fütterst. Das liegt daran, dass während des Stillens das Hormon Oxytocin ausgeschüttet wird.