Beikoststart: Die ersten Häppchen deines Babys
Wenn dein Baby dir das Essen förmlich aus dem Mund schaut und ihm das Wasser im Mund zusammen läuft, ist es Zeit für die Beikost. Wir erklären dir, wie du erkennst, dass dein Baby für den Beikoststart bereit ist und wie du dein Baby am besten an die feste Nahrung gewöhnen kannst.
Was ist Beikost?
Als Beikost bezeichnet man alles, was dein Baby zusätzlich zur Milchnahrung bekommt. Dazu gehört unter anderem Gemüse, Obst, Getreide, Kartoffeln, Fleisch, Ei und die daraus hergestellten Breie, sowie später Fingerfood. Die Beikost liefert dem Baby nicht nur zusätzliche Nährstoffe, sondern gewöhnen es an andere Geschmäcke und Texturen.
Im Durchschnitt wird dazu geraten Beikost zwischen dem fünften und sechsten Lebensmonat in den Speiseplan deines Babys zu integrieren. Damit sich dein Baby gut entwickeln kann, ist es wichtig, dass du mit dem Beikoststart nicht früher oder später beginnst. Zum einen werden in den ersten vier Monaten durch die Milchnahrung allergische Erkrankungen bei Babys oft vermieden. Zum anderen könnte es dem Baby nach dem sechsten Monat schwerer fallen, sich an die neuen Aromen zu gewöhnen und das Risiko auf Lebensmittelallergien steigt.
Beikost: Wann ist der richtige Zeitpunkt
Nicht jedes Baby entwickelt sich gleich schnell, daher ist es wichtig sich zusätzlich an den Signalen deines Babys zu orientieren. Häufige Anzeichen, dass dein Baby bereit für Beikost ist:
- Zunehmendes Interesse an der Umgebung zeigt.
- Dir das Essen „aus dem Mund schaut“ oder versucht selbst etwas vom Teller zu greifen.
- Dein Kauen imitiert.
- Immer häufiger schmatzende Geräusche von sich gibt.
- Nach dem Stillen oder dem Fläschchen immer noch hungrig ist.
Beikosteinführung
Zunächst ist es wichtig, die Sache langsam anzugehen. Die Portionen beschränken sich am Anfang meist auf ein paar wenige Löffel nach dem Stillen oder dem Fläschchen, da die Milchnahrung noch den Hauptteil der Mahlzeit des Babys ausmacht. Neue Lebensmittel solltest du einige Tage hintereinander füttern, damit dein Baby Zeit hat, sich an die neuen Geschmäcke und Texturen zu gewöhnen. Die Größe der Portionen wird dann nach und nach gesteigert.
Bananen, Pfirsich, Karotten, Kürbis und Kartoffeln eignen sich anfangs besonders gut, da diese sich nicht so stark von der süßen Milchnahrung abheben. Danach kann der Speiseplan Stück für Stück erweitert werden. Dabei kannst du ausprobieren, was deinem Baby schmeckt. Auch potentiell allergieauslösende Lebensmittel, wie zum Beispiel Ei, Getreide, Fisch und Erdnüsse können als Beikost gefüttert werden. Allerdings nur in babygerechter Form, da sonst Erstickungsgefahr droht.
Was sollte nicht auf den Beikostplan?
Die meisten Dinge, die dir schmecken, sind auch für dein Baby ein Gaumenschmaus. Allerdings ist nicht alles für den Nachwuchs geeignet. Die folgenden Lebensmittel solltest du möglichst vermeiden:
- Honig: Sollte höchstens in verarbeiteten Produkten auf den Speiseplan. Reiner Bienenhonig kann für Babys schädlich sein, da er Bakterien enthalten kann, die sich im Darm deines Babys ausbreiten können.
- Spinat: Sollte für Babys und Kleinkinder nicht wieder aufgewärmt werden. Einige Experten raten auf Grund des hohen Nitratgehalts davon ab ihn als Beikost zu füttern.
- Rohes Fleisch, Fisch oder Eier: Sollten vermieden werden, da Babys sehr anfällig für bakterielle Erreger sind und das Immunsystem diese noch nicht bekämpfen kann.
- Lebensmittel mit viel Vitamin A: Wie zum Beispiel Leberwurst, können bei Babys Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel und Müdigkeit auslösen.
- Salzige Lebensmittel: Sollten vermieden werden, da bei Babys die Nieren noch nicht voll ausgebildet sind und salzige Nahrung nicht verarbeiten können. Das kann im Extremfall für dein Baby zur Lebensgefahr werden.
- Stark blähende Lebensmittel: Wie zum Beispiel Hülsenfrüchte und Kohl können Bauchschmerzen verursachen.
- Schwer verdauliche Lebensmittel: Wie zum Beispiel fettes Fleisch, Wurst und in Fett Gebackenes. Diese haben auf dem Speiseplan eures Babys nichts zu suchen, da sie die Verdauung erschweren.
Zubereitung der Beikost
Grundsätzlich gilt, die Zubereitung von Beikost ist nicht schwer. Man braucht wenige Zutaten, die relativ preiswert zu bekommen sind. Um sich die Arbeit zu erleichtern, kann die Beikost in größeren Mengen vorgekocht und portionsweise eingefroren werden. Das Gemüse wird in Wasser gekocht und anschließend püriert.
Da dein Baby bisher nur flüssige Nahrung gewohnt ist, sollte besonders bei den ersten Versuchen der Brei relativ flüssig sein, um dem Baby die Aufnahme zu erleichtern. Danach kann der Brei fester werden. Wenn das klappt, kannst du es mit Fingerfood probieren. Wichtig ist, dass der Brei nicht mit Salz, Zucker oder anderen Gewürzen verfeinert wird.
Auch der im Handel angebotene Brei ist eine gute Alternative, da er auf die altersgerechten Bedürfnisse deines Babys abgestimmt ist. Außerdem befindet sich auf jedem industriell hergestellten Brei eine Zutatenliste, so dass unverträgliche Lebensmittel auf einen Blick sichtbar sind und du einfach erkennen kannst, ob der Brei für dein Baby geeignet ist oder nicht.
Egal, für was du dich entscheidest, es ist wichtig darauf zu achten, dass geöffnete Gläschen nur dann wiederverwendet werden können, wenn du daraus nicht direkt mit dem Löffel gefüttert hast. Ansonsten könnten Bakterien hinein gelangen, die für dein Baby ungesund sind.
Beikoststart: Übung macht den Meister
Besonders bei den ersten Versuchen ist es nicht ungewöhnlich, dass Babys die Beikost wieder ausspucken. Das liegt unter anderem daran, dass die Nahrung bis dahin nur saugend aufgenommen wurde und das Füttern mit dem Löffeln noch unbekannt ist. Das ist kein Problem, da die ersten Löffel der Beikost nicht der Sättigung dienen, sondern dem Baby andere Aromen und Texturen näher bringen sollen.
Um dein Baby für das Essen zu begeistern, kannst du es damit spielen lassen. So kann es die neuen Texturen mit den Händen selbst erkunden und dadurch besser begreifen. Du kannst zum Beispiel versuchen, weiche Beikost, wie zum Beispiel Melone, Birne, gekochte Kartoffel in kleine Stücke zu schneiden und deinem Baby in die Hand zu geben. Kein Grund zur Panik wenn die ersten Versuche misslingen. Bei jedem neuen Versuch lernt dein Baby dazu und das Menü wird größer und größer.